Meinung

Der grüne Weltuntergang

Optimismus statt Pessimismus.
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Der Klimawandel ist zu einer Ersatzreligion geworden. Nicht nur Aktivisten, sondern auch Medien verfallen nicht selten einer Endzeitstimmung. Sie präsentieren uns linke Propheten und Umweltapostel, die für die Rettung der Welt Kunstwerke zerstören, sich auf Straßen festkleben und die Menschheit zur Umkehr bewegen wollen, zur Abkehr vom konsumistischen westlichen Lebensstil.
Ein zentrales Dogma vieler Aktivisten lautet: „Seit der Industrialisierung zerstört der Mensch das Klima, deswegen müssen Regierungen, Konzerne und Bürger zum grünen Handeln gezwungen werden.“
Das Problem: Der Aktivismus richtet sich nicht auf Länder wie China oder Indien, die seit Jahrzehnten mit Abstand am meisten tun, um die Umwelt zu verschmutzen. Sondern der Aktivismus und Alarmismus richtet sich auf Westeuropa, das nicht einmal ein Prozent zur Verbesserung der Lage beitragen könnte.
Mit anderen Worten: Der Protest richtet sich auf das westliche System, obwohl dieses im Vergleich mit dem Rest der Welt nicht nur die besten Umweltstandards hat, sondern auch in Sachen Menschenrechte und Tierschutz besser abschneidet. Abgesehen davon, dass die Klimaforschung viele offene Thesen kennt.
Eine wenig populäre These lautet: der Klimawandel wird von der Tatsache verursacht, dass wir uns am Ende einer Eiszeit befinden, dass die Erde im Laufe der Jahrmillionen große Klimaveränderungen erlebt hat; Eiszeiten mit globalem Winter, Schmelzen der Polarkappen mit globalem Sommer.
Folglich kann der Mensch mit seinen Maschinen diese Phasen, vergleichbar mit kosmischen Jahreszeiten, nicht wesentlich beeinflussen.
Ich persönlich fliege selten. Ich besitze kein Auto und pendle seit fast 20 Jahren mit dem Zug. Mit Sorge betrachte ich unsere verkehrsverstopften Metropolen. Am liebsten hätte ich überall Fußgängerzonen und betrachte die Wegwerfkultur unserer Überflussgesellschaft als zivilisatorisches Armutszeugnis. In diesen Fragen bin ich ein Grüner.
Aber ich kann den religiösen Eifer nicht nachvollziehen, mit dem politische Gruppen die Klimadiskussion dominieren, um Andersdenkende als Klimaleugner oder schlechte Menschen zu diffamieren. Das verhindert eine offene Debatte. Eine Debatte, die wir brauchen, um gute Lösungen zu finden.
Gerade heute brauchen wir nicht noch mehr Pessimismus, sondern wieder den Optimismus der Aufklärung. Die Aufklärer haben an den Menschen geglaubt, an die Kraft seines Verstandes und seiner Fähigkeit, herauszutreten aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit. Sie haben an Freiheit und Kreativität geglaubt, wichtige kulturelle Kräfte, um auch große Probleme zu lösen.
Giuseppe Gracia (55) ist Schriftsteller und Kommunikationsberater. Sein neuer Roman «Schwarzer Winter» (Fontis Verlag, 2023) handelt von terroristischen Klimaaktivisten.
Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.
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