Deutschland: 6395 bestätigte Covid-19 Infektionen bei medizinischem Personal – aber kein einheitliches Melderegister
6395 Infektionen bei medizinischem Personal, Tendenz steigend: Diese Zahlen gab das Robert-Koch-Institut am Donnerstag dem 16. April im neuen Situationsbericht bekannt. Allerdings gibt es in Deutschland noch kein einheitliches Melderegister für infiziertes medizinisches Personal, wodurch Meldelücken befürchtet werden.

Ärzte.
Foto: Omar Marques/Getty Images
Laut dem aktuellen Situationsbericht vom 16. April des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind 6395 Angestellte von Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten in Deutschland mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Acht davon sind verstorben.
Vor zwei Wochen gab das RKI auf Anfrage der “Tagesschau” bekannt dass es 2300 Infizierte unter dem medizinischen Personal gebe. Der Wert hat sich innerhalb von zwei Wochen somit fast verdreifacht. Allerdings wurde bei der Antwort an die “Tagesschau” darauf hingewiesen, dass die Dunkelziffer höher liegen würde. Einer der Gründe dafür ist, dass es in Deutschland kein einheitliches Melderegister für infiziertes Gesundheitspersonal gibt.
Landesweite Meldelücken des infizierten medizinischen Personals
„In den Zeiten der Krise müssen die Aufgaben innerhalb der Gesundheitsämter zugunsten der notwendigen Maßnahmen des Infektionsschutzes priorisiert werden, die Dokumentation erfolgt vermutlich nachrangig”, so Glasmacher gegenüber der “Tagesschau”.
Ärztevertreterin Dr. Susanne Johna, Vorsitzende des Marburger Bundes, spricht hingegen von “Versäumnissen im Meldesystem“. Zudem würden diese Meldung teilweise noch per Fax versendet werden, und noch nicht elektronisch. Für sie sei es “traurig und nicht nachvollziehbar, dass Länder wie Italien und Spanien diese Zahlen haben, wir aber nicht.”
Gesundheitsämter holen bei Meldungen auf
Noch höhere Dunkelziffer bei Mitarbeitern in Pflegeheimen befürchtet
Ebenfalls wenig weiß man über die Anzahl des infizierten Pflegepersonals in Altenheimen. Obwohl dort das medizinische Personal, aufgrund des Alters und Vorerkrankungen der zu Betreuenden direkt mit der gefährdeten Risikogruppe Kontakt hat, gibt es auch hier kein zentrales Melderegister oder einen Überblick über die Zahl der Infizierten.
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