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Basis für die Entwicklung

Aufmerksamkeit schon bei fünfmonatigen Babys lenkbar

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Menschen lernen bereits sehr früh soziale Wesen zu sein, wie aktuelle Forschungen belegen. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kinder bereits ab dem fünften Lebensmonat im Umgang mit Bezugspersonen ihre Aufmerksamkeit auf Dinge richten können, wobei sie dem Blick der Kontaktperson folgen.
Gemeinsames Erleben ist wichtig für Kommunikation, Lernen und Kooperation. Wenn man nicht in der Lage ist, sich gemeinsam mit anderen auf etwas zu konzentrieren, kann das auf Autismus hindeuten.
Die Forscher Dr. Tobias Grossmann und Dr. Mark Johnson von der Universität London benutzten Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS), eine nicht-invasive Technik, um zu untersuchen, welche Areale des kindlichen Gehirns bei gelenkter  Aufmerksamkeit aktiviert sind. Dazu wird der Blutfluss über Detektoren in einem auf dem Kopf liegenden Sensor-Pad gemessen. Die Nahinfrarot-Strahlung (650-1000 Nanometer Wellenläge) kann besonders tief in die Haut, den Schädel oder das Hirngewebe eindringen und wird im Sensor-Pad empfangen. Die Areale, die gut durchblutet sind, schlucken förmlich die Strahlung (das heißt der rote Blutfarbstoff, dessen Farbe sich außerdem mit dem Sauerstoffgehalt ändert) und lassen weniger langwelliges infrarotes Licht passieren.
Während der Experimente wird den Kindern ein vom Computer animiertes Bild des Gesichts eines Erwachsenen gezeigt, der versucht, mit dem Baby Augenkontakt aufzunehmen und die Aufmerksamkeit des Babys auf ein Objekt zu lenken.
Die Forscher stellten fest, dass der linke präfrontale Cortex (ein Gebiet im vorderen Teil des Gehirns, der bei komplexen Denkprozessen und Sozialverhalten involviert ist) aktiviert wird, wenn die Aufmerksamkeit des Babys erfolgreich erregt wurde.
„Kinder, die ihre Aufmerksamkeit zusammen mit anderen auf etwas richten, benutzen ähnliche Hirnregionen wie Erwachsene”, sagte Grossmann in einer Pressenachricht. „Unsere Studie lässt vermuten, dass sich Kinder viel früher als bisher angenommen – in Gemeinschaft mit andern -, auf etwas konzentrieren. Das könnte die grundlegende Basis für die soziale Entwicklung und das Lernvermögen der Kinder sein.”
Dieser Ansatz könnte in Zukunft benutzt werden, um individuelle Unterschiede in der Reaktion von Kindern, bei dem Versuch etwas gemeinsam zu erleben, festzustellen. Außerdem könnte er in Kombination mit anderen Methoden dazu dienen,  das Risiko für Autismus frühzeitig zu identifizieren.
 
Foto: Shioujen Wen/The Epoch Times

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