
Antikörper spielen sowohl beim Schutz gegen Infektionen als auch in Bezug auf die Herdenimmunität eine wichtige Rolle. In einem kürzlich veröffentlichten
Bericht der UK Health Security Agency (1) wird zwischen Anti-Nucleocapsid-(N)-Antikörper und Antikörper gegen die SARS-CoV-2 Spike-Proteinrezeptor-Bindungsdomäne (S) unterschieden. Sogenannte N-Antikörper werden nach einer natürlichen Infektion gebildet. S-Antikörper werden sowohl
nach erfolgter Impfung als auch nach einer Infektion gebildet.
Laut dem Bericht war die Konzentration der N-Antikörper im Blut nach einer durchgemachten Infektion bei geimpften Personen geringer als bei ungeimpften Personen. Diese Beobachtung stimmt mit einem im Oktober erschienenen
Preprint (2) – einer vor Veröffentlichung nicht durch andere Wissenschaftler geprüften Studie – von ebenfalls britischen Forschern überein.
Darin werteten Forscher um Dr. Whitaker vom „National Infection Service“ Daten von 329 Probanden mit positivem PCR-Test aus. 143 Personen hatten bis dato keine Impfung erhalten. 176 waren einmal und 80 Personen doppelt geimpft.
Trotz Impfdurchbruch bis über siebenmal weniger N-Antikörper
Laut den veröffentlichten Daten lag die durchschnittliche Konzentration von N-Antikörpern nach einer Infektion mit der Alpha-Variante des Virus bei ungeimpften Personen bei 46,1 Einheiten pro Milliliter (U/ml). Bei Personen, die vor der Infektion eine Impfdosis erhalten hatten, war der Wert auf 9,2 U/ml reduziert und bei doppelt geimpften Probanden lag der Wert an N-Antikörpern nach den erfolgten
Impfdurchbrüchen durchschnittlich bei 6,3 U/ml. Bei Infektionen mit der
Delta-Variante lagen N-Antikörper bei ungeimpften Personen im Durchschnitt bei 39,0 U/ml, bei einfach geimpften bei 29,9 U/ml und bei doppelt geimpften bei 12,7 U/ml.
Ob diese Ergebnisse einen relevanten Einfluss hinsichtlich des Krankheitsverlaufs bei einer erneuten zukünftigen Infektion haben, wurde bisher in keinem der Berichte diskutiert. Ebenso unbekannt ist, ob es die
Dauer des Antikörperschutzes nach erfolgter Genesung beeinflusst.
Allerdings weisen die Studienautoren darauf hin, dass eine ausschließliche Untersuchung auf N-Antikörper, die Ergebnisse nicht eindeutig abbilden würden. Die Aussage, welcher Anteil der Bevölkerung aktive Antikörper gegen SARS-CoV-2 besitzt und in welcher Konzentration, würde dadurch nach unten verfälscht.
Quellen:
Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 22, vom 11. Dezember 2021.