Das Immunsystem stärken
Studie: Omega-3-Fettsäuren schützen bei schweren COVID-19- Verläufen
Ein gesunder Lebensstil darf bei COVID-19 nicht außer Acht gelassen werden. Wissenschaftler zeigten: Menschen mit mehr als 5 Prozent Omega-3-Fettsäuren im Blut haben ein bis zu 75 Prozent geringeres Sterberisiko als Menschen mit niedrigeren Omega-3-Werten.

Nahrungsmittel die Omega-3-Fettsäuren enthalten.
Foto: istock
Dass Omega-3-Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Lachs, Seefischen, Mandeln, Walnüssen, Raps-, Lein,- oder Sesamöl vorkommen, gesund sind, ist bekannt. Sie verbessern die Fließeigenschaften des Blutes, wirken entzündungshemmend und cholesterinsenkend. Nun haben amerikanische Forscher herausgefunden, dass eine ausreichende Menge an Omega-3-Fettsäuren im Blut auch den Verlauf einer Corona-Infektion positiv beeinflusst.
In der am 17. Januar 2021 veröffentlichen Studie wurden Blutproben von 100 Teilnehmern, die im Krankenhaus wegen einer Corona-Infektion behandelt werden müssen, untersucht. Dabei zeigte sich, dass Patienten mit über 5 Prozent Omega-3 Fettsäuren im Blut um bis zu 75 Prozent seltener infolge von COVID-19 verstarben. Obwohl die Ergebnisse keine eindeutige statistische Relevanz von p>0.05 erreichten, sagen die Autoren, dass ein klarer Trend ersichtlich sei. Um eindeutige Ergebnisse zu erhalten, empfehlen sie eine großangelegte Studie mit einer wesentlich größeren Teilnehmerzahl durchzuführen.
“Wenn die Ergebnisse in großen Studien bestätigt werden, würde dies die Grundlage schaffen, um durch eine erhöhte Aufnahme von öligem Fisch und/oder kostengünstigen und weithin verfügbaren Nahrungsergänzungsmitteln die Ergebnisse während dieser allgemeinen Gesundheitskrise zu optimieren”, schreiben die Studienautoren.
Omega-3-Fettsäuren verhindern Zytokinsturm
Ein gesunder Lebensstil stärkt das Immunsystem und ist damit ein effizienter Schutz gegen Virusinfektionen. Mit dieser Studie zeigen Wissenschaftler erneut, dass sich ein gesunder Lebensstil auch während einer Infektion bezahlt macht.
Schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle werden oftmals durch die schnelle Erhöhung von Entzündungsmediatoren, sogenannten Zytokinen wie TNF-alpha, IL-1β und IL-6 ausgelöst. Dieser zu schnelle Anstieg wird als Zytokinstum bezeichnet. Die langkettigen Omega-3 Fettsäuren (DHA und EPA), haben die Fähigkeit die Entzündungsreaktionen im Körper zu hemmen. Dadurch wird eine übermäßige Zytokinfreisetzung verhindert.
Der Bedarf an Omega-3-Fettsäuren liegt laut Empfehlungen der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei 250 mg täglich. Besonders reichhaltig an Omega-3-Fettsäuren sind folgende Nahrungsmittel:
- Fisch (vor allem: Lachs, Hering, Bückling, Makrele, Sardinen oder Thunfisch)
- Öle (Raps-, Walnuss-, Lein- oder Sojaöl)
- Nüsse und Samen (Walnüsse, Mandeln, Chia-Samen)
- Öle aus verschiedenen Mikroalgen (Schizochytrium, Ulkenia)
- Gemüse (Rosenkohl, Spinat, Bohnen, Avocado)
Die Dosis macht das Gift
Obwohl Omega-3-Fettsäuren in der richtigen Menge viele positive Effekte haben, warnen Experten vor einer Überdosierung. Dies könnte vor allem bei der Zufuhr von Omega-3-Kapseln als Nahrungsergänzungsmitteln passieren.
Laut Ernährungswissenschaftlerin Sarah Schoke können bei zu hoher Dosierung durch die Oxidation von Omega-3-Fettsäuren zellschädigende Stoffwechselprodukte entstehen. Dadurch kann der Cholesterinspiegel steigen und das Immunsystem wiederum negativ beeinflusst werden.
Wie bei vielen anderen Dingen auch, gilt die Aussage des berühmten Arztes Paracelsus: „Alle Dinge sind Gift und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“
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