US-Studie: Häufiges Nierenversagen und Notwendigkeit für Dialyse bei COVID-19
Nierenversagen bei mehr als einem Drittel der hospitalisierten COVID-19-Patienten - bei 14 Prozent war eine Dialysebehandlung notwendig: Dies zeigte eine Studie in einem Krankenhaus in New York City mit über 5000 Patienten. Die Studie soll den Krankenhäusern dabei helfen, zukünftig besser auf die Patientenbedürfnisse vorbereitet zu sein.

COVID-19-Patienten brauchen häufig Dialysen.
Foto: istock
Nicht nur Beatmungsgeräte, sondern auch Dialysen werden verstärkt bei der Behandlung von COVID-19-Patienten benötigt. Dies zeigt eine Studie des Teams von Northwell Health, eine der größten Krankenkassen in New York City. Dabei untersuchten Ärzte 5449 hospitalisierte COVID-19-Patienten in Hinblick auf Nierenschäden und notwendige Behandlungsmaßnahmen.
Über ein Drittel der Patienten (36,6 Prozent) entwickelten akutes Nierenversagen, wovon 14 Prozent schließlich eine Dialyse benötigten. Es ist die bisher umfangreichste Studie, die sich mit Nierenschäden bei COVID-19-Infektionen beschäftigt.
Bessere Einschätzung für Krankenhauskapazität
Die Studie soll dabei helfen, die Krankenhäuser besser auf die Bedürfnisse von zukünftigen COVID-19-Patienten vorzubereiten. Die Untersuchung zeigt, dass nicht nur Beatmungsgeräte, sondern auch Dialysen häufig bei COVID-19-Patienten gebraucht werden.
Korrespondenzautor Dr. Jhaveri sagt: Indem man die ungefähren Proportionen für das Risiko von Nierenversagen kennt, können Krankenhäuser das notwendige Equipment und Personal für zukünftige COVID-19-Ausbrüche besser einschätzen.
Bei vielen Patienten trat Nierenversagen bereits innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Hospitalisierung auf. Oftmals ging das akute Nierenversagen mit dem Zeitpunkt einher, indem die Patienten mit schwerem Verlauf künstliche Beatmung benötigten. Von den mehr als 1000 Patienten, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden mussten, trat Nierenversagen bei 90 Prozent auf. Bei Patienten, die keine Beatmung brauchten, trat Nierenschädigung bei knapp über 20 Prozent der Patienten auf.
Bei akutem Nierenversagen setzt die Filterfunktion der Nieren aus. Dadurch werden Schadstoffe, wie Harnstoff oder Kreatinin nicht mehr aus dem Blut entfernt, was ohne Behandlung lebensbedrohlich sein kann. Bei rechtzeitiger Behandlung erholen sich die Nieren in den meisten Fällen wieder vollständig. Bei besonders schweren Verläufen oder Vorerkrankungen kann eine verminderte Nierenleistung zurückbleiben.
Beatmungsgeräte oder Virus: Ursache bisher unklar
Ob das Virus selbst oder die künstliche Beatmung das Nierenversagen verursacht, ist bisher noch unklar. Für Dr. Jhaveri deuten die Ergebnisse auf eine Kombination aus beiden Ursachen hin, durch Beatmungsmaßnahmen würde jedoch das Risiko für Nierenschädigungen steigen.
Dass COVID-19 keine reine Lungenerkrankung ist, sondern Schädigungen verschiedener Organe auslösen kann, wie Niere, Herz oder neurologische Erkrankungen, zeigten bereits verschiedene Studien. Genaue Mechanismen, wie das Virus im Körper vorgeht, kennt man bisher noch nicht.
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