Günther offen für Koalitionen mit der Linken im Osten
Berlin (dpa) - Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident und CDU-Vorsitzende Daniel Günther hat sich offen für Koalitionen von CDU und Linken in Ostdeutschland gezeigt - und dafür umgehend Protest aus der Union geerntet. Im Osten sei die…
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident und CDU-Vorsitzende Daniel Günther hat sich offen für Koalitionen von CDU und Linken in Ostdeutschland gezeigt – und dafür umgehend Protest aus der Union geerntet. Im Osten sei die Parteienlandschaft anders als im Westen, sagte Günther der «Rheinischen Post» (Samstag). Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall gebe es auch durch regionale Kooperationen ein «gutes Stück Normalisierung» zwischen CDU und Linken. «Wenn Wahlergebnisse es nicht hergeben sollten, dass gegen die Linke eine Koalition gebildet wird, muss trotzdem eine handlungsfähige Regierung gebildet werden. Da muss die CDU pragmatisch sein.» Der CSU-Politiker Hans-Peter Friedrich reagierte entgeistert. «Teile der CDU scheinen völlig die politische Orientierung zu verlieren», schrieb der Vizepräsident des Bundestages am Samstag auf Twitter. Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete und Wirtschaftsexperte Michael Fuchs twitterte: «CDU und Linke, wenn da eine Koalition kommen würde, dann wäre das wohl für mich ein Scheidungsgrund.» Für die Bundesebene sprach sich Günther dafür aus, dass die Union nach der nächsten Bundestagswahl ein Bündnis mit FDP und Grünen anstreben sollte. «Wenn Jamaika 2021 auf Bundesebene gelingen kann, dann wäre das für Deutschland das beste Modell», sagte der Ministerpräsident, der seit 2017 in dieser Konstellation regiert. Mit Blick auf Ostdeutschland äußerte Günther Verständnis für Brandenburgs CDU-Chef Ingo Senftleben, der Gespräche mit AfD und Linken nach der Landtagswahl in Brandenburg 2019 angekündigt, aber eine Koalition mit der AfD so gut wie ausgeschlossen hat. «Wenn da vernünftige Menschen in der Linkspartei am Werk sind, vertut man sich nichts damit, nach vernünftigen Lösungen zu suchen», sagte er. Es wäre gut, auf Scheuklappen zu verzichten. Bei der AfD hingegen sei er skeptisch. «Mir fallen aus jedem Bundesland Äußerungen von führenden AfD-Politikern ein, wo jedes Gespräch vollkommen unmöglich ist.»
(dpa)
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