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Peking nimmt regierungskritischen Professor fest

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Die chinesische paramilitärische Polizei trägt Schutzmasken beim Eingang zur Verbotenen Stadt in Peking.

Foto: Kevin Frayer/Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Chinesische Behörden haben am Montag einen Juraprofessor festgenommen, der sich mehrfach regierungskritisch geäußert hat. Xu Zhangrun sei in seiner Wohnung am Rande der Hauptstadt Peking von mehr als 20 Sicherheitskräften abgeholt worden, wie ein Freund des Mannes berichtete. Xu hatte im Februar einen Essay veröffentlicht, in dem er Präsident Xi Jinping vorwarf, eine von Xi geförderte Kultur der Täuschung und Zensur sei mitverantwortlich für die Ausbreitung der Wuhan-Lungenseuche.
Xu gilt als einer der wenigen offenen regierungskritischen Vertreter der akademischen Welt in Festlandchina. Er ist Juraprofessor an der angesehenen Tsinghua-Universität in Peking und hatte bereits 2018 einen Essay veröffentlicht, in dem er die Abschaffung der Amtszeitbeschränkungen für das Amt des Präsidenten kritisierte. 2019 wurde ihm von der Universität verboten, zu lehren oder zu forschen. Hunderte seiner Studierenden sowie Akademiker aus aller Welt protestierten mit einer Online-Petition.
In seinem Essay vom Februar schrieb Xu, dass das Vorgehen in der Provinz Hubei, dem Epizentrum der Pandemie, die strukturellen Probleme des chinesischen Staats widerspiegle. Dem Freund zufolge war Xu bereits vergangene Woche unter Hausarrest gestellt worden.
Xu hatte Chengdu im vergangenen Winter an einem Treffen liberaler chinesischer Akademiker teilgenommen. Ob die Festnahme mit dieser Reise in Verbindung stehe, sei aber unklar, sagte der Freund und nannte die Festnahme “lächerlich und schamlos”. (afp/er)

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