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Chinas „Open-Source“ Spionage

Provokationen kleiner und großer Art gehören zum Handwerkszeug der Geheimdienste. Chinas Militär kündigte jetzt ein Projekt zur Nutzung von Open-Source Daten an.

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Die Technologien nicht nur zur Verkehrsüberwachung sind schon ziemlich weit entwickelt.

Foto: iStock

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Die Abteilung für militärische Aufklärung und Beschaffung der chinesischen Armee, dessen Leiter, Generalleutnant Li Shangfu, erst kürzlich zum Ziel von US-Sanktionen wurde, kündigte an, ein Projekt voranzutreiben, dessen Ziel die bessere Nutzung von öffentlich verfügbaren Informationen ist.
„Beabsichtigt sei die gezielte Abschöpfung von Informationen aller Art und deren Verknüpfung mit Erkenntnissen der Militäraufklärung mittels neuer Techniken der Künstlichen Intelligenz.
Amerikanische Geheimdienstkreise gehen davon aus, dass China als Grundlage für die Datenbanken über amerikanische Ziele und Personen, die Ergebnisse eines Computerhacks von 2015 im Personalbüro für die Bundesbehörden der USA nutzt, bei denen den Chinesen über 20 Millionen Datensätze in die Hände fielen.
Was diese Informationen sensibel macht, ist der Umstand, dass in den Personalakten auch vermerkt war, welche Sicherheitsfreigaben die entsprechenden Angestellten haben. Außerdem hatten die Chinesen auch bei einer amerikanischen Krankenversicherung mehr als 80 Millionen Daten über Amerikaner gestohlen.

Globale Datenbank

Kombiniert man solche Informationen intelligent mit öffentlich verfügbaren Informationen über militärische Einrichtungen und Vorhaben, wird es brisant. Insbesondere wenn man berücksichtigt, wie leicht z.B. die Facebook Server zu hacken sind, wie sich gerade erst wieder herausstellte.
„Wenn dann die interessanten Personen auch noch offenherzig ihre Bewegungsprofile usw. auf Facebook veröffentlichen, ist es für die heute auch in China verfügbaren Hochleistungsrechner und -programme ein Leichtes interessante Zielobjekte und Personen zur gezielten Überwachung zu isolieren.
Die anzulegenden Datenbanken werden sich natürlich nicht auf die USA beschränken, da auch der lokale Konkurrent Indien oder die NATO-Staaten und deren assoziierte Partner für China von vitalem Interesse sind. Nicht zuletzt, weil auch in diesen Ländern für China interessante Entwicklungen im Militär- und Zivilbereich stattfinden.

Demonstration der Stärke!?

Der Umstand das entsprechende Projekte existieren ist natürlich nicht weiter erstaunlich, doch der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist natürlich auch ein Signal, dass Chinas Stärke trotz Handelsstreit und gezielter Finanzsanktionen gegen Institutionen und ihre Vertreter zeigen soll.

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