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Naturereignis oder Warnsignal

Plötzlich entstandene Krater steigern allgemeine Furcht in China

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Chinesische Arbeiter inspizieren am 8. Februar einen Krater in einer Straße in Peking. Krater sind als geologische Erscheinungen bekannt, die vor allem in Gebieten entstehen, in denen intensiv Bergbau betrieben wurde und in Gebieten von urbar gemachtem Land.

Foto: AFP/Getty Images

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Lesedauer: 5 Min.

Während die Menschen in Guatemala sich noch fragten, ob der Riesenkrater, der sich am 1. Juni in ihrer Hauptstadt auftat, ein Einzelfall ist, haben die Chinesen auf der anderen Seite des Globus wenigstens acht Krater entdeckt, die sich plötzlich in den vergangenen drei Wochen in ihrem Land gebildet haben. Während der letzten zwei Monate waren es noch viel mehr.
Der jüngste Krater entstand am 4. Juni um 12:25 Uhr mitten auf einer Autobahn in der Provinz Zhejiang an der Ostküste Chinas. Der Krater war sechs Meter tief und acht Meter breit.
Er entstand, als ein nicht sehr schwerer Lastwagen über die Stelle fuhr. Der Lastwagen fuhr gerade über die Stelle, als seine Hinterräder an der Kante des Kraters stecken blieben. Der leicht verwundete Fahrer kletterte heraus und stoppte den Verkehr, als er den riesigen Krater sah. Innerhalb von 10 Minuten war die Polizei da und riegelte die Straße ab.
Ein Sprecher des örtlichen Autobahnamtes erklärte, dass Geländeexperten vermuteten, der plötzliche Bodeneinbruch sei auf eine unterirdische Karsthöhle zurückzuführen, die durch erodiertes Kalkgestein entstanden sei. Die Untersuchungen dauern noch an.
Etwas später am selben Tag, ungefähr 500 Kilometer westlich in der Stadt Nanchang, der Hauptstadt der Provinz Jiangxi, versank ein fahrendes Auto in einem Loch von der Größe des Wagens selber, das sich plötzlich in der Hauptstraße aufgetan hatte.
Am 3. Juni entstanden vier riesige Krater in der Provinz Guangxi, während ein sintflutartiger Regen niederging. Nach Berichten der staatlichen Medien Chinas mussten mehr als 600 Dorfbewohner deswegen evakuiert werden.
Zwischen dem 27. und 30. Mai fand man drei kleinere Krater in der südwestlichen Provinz Sichuan, weniger als 130 Kilometer vom Epizentrum Wenchuan des Erdbebens von Sichuan entfernt, das sich im Jahre 2008 ereignet hatte und bei dem schätzungsweise 80.000 Menschen ums Leben kamen.
Seit dem 27. April haben sich in der Stadt Yibin, etwa 400 Kilometer vom Epizentrum entfernt, 26 größere Krater gebildet.
Am 4. Juni entstand auf einer Autobahn in Chinas Provinz Zhejiang ein Krater. (Name des Fotografen auf Wunsch nicht bekannt gegeben)Am 4. Juni entstand auf einer Autobahn in Chinas Provinz Zhejiang ein Krater. (Name des Fotografen auf Wunsch nicht bekannt gegeben)
Auftakt zu einer Katastrophe ?
Das plötzliche Entstehen der Krater hat bei den Chinesen Furcht ausgelöst. Obwohl die Berichte der offiziellen Medien immer „Experten“ zitieren, die darlegen, dass solche Krater keine Warnsignale für ein bevorstehendes größeres Erdbeben sind, haben die Menschen doch wenig Vertrauen in solche Aussagen.
Online Blogger stellten Filmmaterial ins Internet, das ähnlich beruhigende Expertenaussagen zeigte, die kurz vor dem Erdbeben in Sichuan durch die Nachrichtensender über das Fernsehen verbreitet worden waren. Sie kritisieren solche Beteuerungen als nichts anderes als Tricks der Behörden, die sogenannte soziale Stabilität aufrecht zu erhalten.
„Was ich am meisten bei diesen ‘Experten’ am Fernsehen hasse, ist ihre Art, vertrauensvoll zu versprechen dass alles o.k. ist“, schrieb ein Blogger. „Sie sagen das nur, weil die Regierung es ihnen befohlen hat.“
Viele andere Blogger scherzten und sagten, wenn die Medien damit beginnen, Gerüchte über Erdbeben zurück zu weisen, dann wird es Zeit zu packen und so schnell wie möglich zu gehen, weil das Erdbeben unmittelbar bevorsteht.
Da die Chinesen nur wenig Vertrauen in die offiziellen Berichte des Regimes haben, sind sie immer mehr auf der Hut, wenn es um solche Erscheinungen wie plötzlich auftretende Riesenmengen von Kröten oder Schlangen geht oder wenn sich Wolken von ungewöhnlichen Formen und Farben bilden und sie achten sorgfältig auf Katastrophenwarnungen auf Bloggerseiten.
Die immer mehr schwindende Glaubwürdigkeit der Regierung und die nur allzu frischen Erinnerungen an eine Reihe von jüngsten Katastrophen haben bei der chinesischen Gesellschaft dazu geführt, dass sie schnell in Panik gerät. Im Februar hat das bloße Gerücht von einem Erdbeben Zehntausende von Bürgern der Stadt Taiyuan in der Provinz Shanxi in Angst versetzt und sie aus ihren Häusern fliehen lassen. Sie haben die Nacht auf der Straße verbracht.
 
 
 
 

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