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Wie groß ist der Hebel Chinas?

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Die Gespräche zwischen China und den Vereinigten Staaten werden bei wirtschaftlichen Themen nicht viel erreichen, da die Obama-Regierung China hinsichtlich seiner gezielten Manipulationen auf den Währungsmärkten und der Unterbewertung des Yuan nicht bedrängen will.
Analysten argumentieren – und das Weiße Haus scheint zuzustimmen -, dass die Vereinigten Staaten China nicht drängen können, auf den Yuan oder andere Anleihen auszuweichen, da es so viele US-Staatsschulden kauft. Das ist verrückt.
Jeden Monat kauft China Dollars, die mit Yuan bezahlt werden, die von der Notenbank Chinas gedruckt werden, um den Wert des Yuan niedrig zu halten. Die Folge davon sind zwei Dinge: ein riesiger Handelsüberschuss mit den Vereinigten Staaten und ein Anwachsen von Chinas Dollarreserven.
China verfügt über den Gegenwert von mehr als 2 Billionen Dollar in ausländischen Währungen, zum größten Teil Dollar, und hat seine Optionen für Investitionen weiterer Dollar beschränkt. Notwendigerweise muss es diese Dollar horten oder sie in Staatsanleihen oder anderen US-Schuldeninstrumente anlegen. Wenn China andere Optionen hätte, würde es schon längst davon Gebrauch machen.
Wenn es sich dazu entschließt, mit seiner monatlichen Anhäufung von Dollars US-Staatsanleihen zu kaufen, bekommt es keine Zinsen. Wenn es aber die Anleihen nicht kauft, bleibt es auf seinen Dollars sitzen, die keine Zinsen bringen, und diese Dollars befinden sich dann nicht mehr im Währungskreislauf. Die Folge davon ist, dass die US-Notenbank Federal Reserve diese Dollar im Währungskreislauf nur ersetzen kann, wenn sie die Anleihen selbst kauft, die China nicht erwerben will.
Im Endeffekt bekommt China die Zinsen nicht, die Federal Reserve aber schon. Das bedeutet, dass die Vereinigten Staaten keine Zinsen für ihre Schulden bezahlen. Laut Statuten müssen alle Zinsen, die durch den Kauf zusätzlicher Staatsanleihen der Federal Reserve anfallen, an das US-Finanzministerium weitergegeben werden.
Wenn China die Staatsanleihen nicht kaufen will – was soll´s! Sie könnten die Wände der chinesischen Zentralbank damit tapezieren – es hätte keinen Effekt. Natürlich könnte China diese Dollars in die Währungsmärkte pumpen, aber die daraus resultierenden Währungsschwankungen würden Chinas Exportwirtschaft viel mehr schaden als irgendwelche anderen Dinge. Der Schaden an Chinas Exportwirtschaft würde Arbeitslosigkeit und soziale Unruhen in einem Ausmaß erzeugen, das die kommunistische Partei nicht dulden könnte.
Es wäre besser für China, wenn es mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeitete und eine Aufwertung des Yuan in einer Größenordnung vornimmt, die seinen Handelsüberschuss für drei Jahre abbauen würde. Das wäre genug Zeit für jeden, sich anzupassen.
Letztendlich hat China nur den Hebel, den Präsident Obama ihm gibt.
Peter Morici ist Professor an der Smith School of Business an der Universität von Maryland und ehemaliger Chefvolkswirt der Internationalen Handelskommission der USA.
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