Geht es um Drogenkämpfe?
Hamburg: Schüsse in guter Wohngegend – junger Mann stirbt
Ein junger Mann wurde in einem wohlhabenden Stadtteil von Hamburger erschossen. Vier Tatverdächtige hat die Polizei festgenommen.

Mehrere Zeugen hatten die Schüsse im Stadtteil Poppenbüttel am Sonntagabend im Nordosten der Stadt gehört und den Notruf verständigt.
Foto: Steven Hutchings/dpa
Hamburg-Sasel, am vergangenen Sonntag, 1. Oktober. Schüsse fallen an einer Shisha-Bar an der Saseler Chaussee. Es ist später Abend, 22:29 Uhr etwa. Ein junger Mann bricht zusammen. Mehrere Personen flüchten. Menschen im Nachbarstadtteil Poppenbüttel hören die Schüsse, wählen den Notruf. Die Polizei rast zum Tatort.
Ein Mord in der Idylle
Sasel, ein Stadtteil im Hamburger Bezirk Wandsbek, gehört zu den wohlhabenderen Stadtteilen in Hamburg. „Der perfekte Mix aus Urbanität und Ländlichkeit und die hohe Dichte an Einfamilienhäusern macht Sasel gerade für junge Familien zu einem immer attraktiver werdenden Stadtteil“, wirbt die Stadt Hamburg für den Stadtteil im Nordosten der Hansestadt. Die Wählerschaft tendiert zu zwei Dritteln in Richtung SPD und Grüne, dann CDU, ein bisschen FDP, Linke und AfD waren 2020 unter fünf Prozent.
Die Arbeitslosigkeit ist mit 2,9 Prozent gering, nur halb so hoch wie im Hamburger Durchschnitt; der Anteil an SGB-II-Empfängern ist noch geringer, nur ein Fünftel der üblichen rund zehn Prozent in Hamburg. Selbst der Ausländeranteil liegt mit 6,5 Prozent deutlich unter den Hamburger Durchschnittsverhältnissen von 17,7 Prozent. Umso verstörender muss es für die Bewohner des Stadtteils sein, dass hier in ihrer Gegend ein Mord passiert ist.
24-Jähriger erschossen, Verdächtige flüchten
„Schnell vor Ort befindliche Einsatzkräfte der Polizei stoppten im nahen Umfeld ein mutmaßliches Fluchtfahrzeug und nahmen die vier Insassen vorläufig fest“, schilderte der Hamburger Polizeisprecher Florian Abbenseth. Derzeit prüfe man noch die Tatbeteiligung der gestellten Personen, so der Sprecher.
„Nach den bisherigen Erkenntnissen soll es zunächst zu einem Streit zwischen mehreren Männern gekommen sein“, erläuterte Abbenseth die wenigen Details, die bisher bekannt sind. Dann wurde geschossen. Wie oft, ist noch Teil der Ermittlungen. Für einen 24-Jährigen endet die Angelegenheit tödlich.
Familienangehörige, Freunde und die Ersthelfer des Opfers wurden von einem Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreut. Psychosoziale Akutbetreuung heißt das im Fachjargon. Die Hamburger Mordkommission (LKA 41) hat gemeinsam mit der Abteilung für Kapitaldelikte der Staatsanwaltschaft Hamburg die Ermittlungen übernommen.
Wer hat was gesehen?
Die Hintergründe der Tat herauszufinden und der genaue Tatablauf sind nun die nächsten Schritte, denen die Polizei gegenübersteht. In diesem Zusammenhang bitten die Behörden um Zeugenhinweise. Jeder, der sachdienliche Angaben machen kann, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden – per Hinweistelefon unter 040 / 4286 – 56789 oder wie üblich bei jeder anderen Polizeidienststelle.
Drogenkämpfe in Hamburg?
Das „Hamburger Abendblatt“ berichtet von acht Schüssen, die Zeugen gehört haben sollen, als der Mann gerade die Chérie Bar verlassen hatte. Jemand versuchte noch, ihn zu reanimieren. Vergeblich. Der 24-Jährige starb noch vor Ort im Krankenwagen. Die „Hamburger Morgenpost“ vermutet, dass die Schüsse mit den Schießereien der vergangenen Monate in verschiedenen Stadtteilen in Hamburg zu tun haben könnten. Offenbar ging es um Verteilungskämpfe im Drogenmilieu, heißt es.
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