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Heidelbeeren für 3,98 Euro gestohlen: Rentnerin soll 2 Monate ins Gefängnis

Eine Rentnerin muss wegen zwei Packungen Heidelbeeren zu je 1,99 Euro in Haft. Der Anwalt fragt sich, ob das gerecht ist, wenn zum Vergleich der Wirecard-Chef mutmaßlich 1,9 Mrd. verschwinden lässt und auf freiem Fuß ist.

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Rentnerin beim Heidelbeeren-Klauen erwischt. Zwei Monate Knast.

Foto: istock

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Lesedauer: 2 Min.

Eine Beute von 3,98 hat neulich ein Gericht in Bayern beschäftigt. Die Dame wollte im Supermarkt eigentlich eine Melone kaufen, doch dann landeten zwei Packungen Heidelbeeren in ihrer Tasche. Was war geschehen?
Eine Rentnerin aus Traunreut in Bayern muss für zwei Monate ins Gefängnis, weil sie im Supermarkt angeblich zwei Packungen Heidelbeeren in Wert von 3,98 Euro gestohlen hat.
Wie die “Bild”-Zeitung berichtet, wollte sie am 22. Juni 2018 im Edeka-Markt Traunreut nach eigenen Angaben nur eine Wassermelone kaufen. Doch wurde Gabriele C. dabei von einer Verkäuferin des Supermarkts beobachtet, wie sie sich zwei Packungen Heidelbeeren in ihre Handtasche kippte.
Daraufhin wurde sie angezeigt. Unter anderen Umständen wäre die Anzeige wahrscheinlich wegen Geringfügigkeit eingestellt worden, aber nicht in diesem Fall. Weil die 69-Jährige wegen Diebstahls von Deko-Motorrädern im Wert von 150 Euro bereits vorbestraft war, entschied das Gericht auf eine Haftstrafe von zwei Monaten. Diese sollte die Rentnerin am 8. Juli antreten, doch ihr Anwalt Alexander Stevens beantragte Vollstreckungsaufschub. 

“Ist das gerecht?”

Seine Begründung gegenüber Bild:
„Eine arme Oma mit 600 Euro Rente klaut zwei Packungen Heidelbeeren zu je 1,99 Euro und geht in Haft – der Wirecard-Chef lässt mutmaßlich 1,9 Mrd. verschwinden und ist auf freiem Fuß… Ist das gerecht?“
Auch die Rentnerin hielt mit einer originellen Begründung nicht hinterm Berg: „Ich habe die Heidelbeeren nicht gestohlen. Ich habe Zuhause einen Garten, da hatte ich sie gepflückt und vergessen, aus der Handtasche zu nehmen.“
Das Gericht glaubte der armen Rentnerin jedoch nicht. Und auch die Beschwerde über eine unfreundliche Verkäuferin half nicht weiter.
Ins Gefängnis will sie trotzdem nicht gehen. „Das Urteil ist nicht gerecht. Ich bin krank. Deshalb gehe nicht in den Knast“, so ihre Begründung.

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