Kölner WG-Prozess kommt
Gebrochene Knochen und Organversagen - Der Tod einer 21-Jährigen
Sie (21) hatte sich von ihrem Freund und Mitbewohner (25) getrennt. Dann begann ihre Tortur mit letztlich tödlichem Ausgang.

Symbolbild. Foto: iStockphoto/Yu Sun
Foto: iStockphoto/Yu Sun
Die Kölner Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen vier Bewohner einer Wohngemeinschaft wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen Körperverletzung mit Todesfolge gegenüber einer jungen Mitbewohnerin. Laut „RTL“ handelt es sich dabei um zwei Frauen und zwei Männer – Sabine H. (31), Petra H. (29), Christopher S. (28) und Sven K. (25), der Ex-Freund des 21-jährigen Opfers.
Dem Sender nach sei keine der angeklagten Personen bisher in Haft, habe das Landgericht Köln auf Nachfrage mitgeteilt, obwohl ihnen im Fall einer Verurteilung jeweils drei bis 15 Jahre Haft drohen. Wann genau der Prozess stattfinden soll, steht noch nicht fest.
Tödliches Organversagen
Landgerichtssprecher Dr. Jan Orth bestätigte, dass die Frau am gesamten Körper „zahlreiche intensive Verletzungen“ erlitten hatte. Sie wurde von Rettungssanitätern in den Räumen der WG gefunden und mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus in Merheim gebracht, wo man „diverse Brüche“ und ein akutes Nierenversagen feststellte, berichtet die „Bild“.
Alles begann, nachdem die junge Frau sich von ihrem Freund und Mitbewohner getrennt hatte. Danach attackierte sie der Mann immer wieder brutal, soll sie mit einer Hundeleine geschlagen und mit seinen Arbeitsstiefeln getreten haben. Zudem wurde sie gewürgt und geschlagen, am ganzen Körper und auch in den Unterleib.
Als Sklavin gedemütigt und verletzt
Ihre Mitbewohner hielten sie im Zeitraum vom 23. bis 28. April 2020 wie eine Sklavin in der Wohngemeinschaft, die beim Toilettengang um Erlaubnis fragen musste. Ihr Handy wurde ihr abgenommen. Auch Essen und Körperpflege waren nur mit Genehmigung möglich.
Nach den tagelangen Torturen konnte sich die 21-Jährige kaum noch wehren, lag nur noch auf dem Boden herum, regungslos, wie die Polizei mitteilte.
Eine Freundin vermisste sie schließlich, weil sie nicht mehr ans Handy ging. Alles flog auf. Der Hinweis bei der Polizei in Köln-Kalk ging am Dienstagabend, 28. April 2020, ein. Die Einsatzbeamten fanden die junge Frau in der Wohnung der Wohngemeinschaft im Stadtteil Höhenberg.
In dem Polizeibericht vom 29. April 2020 hieß es: „Ein alarmierter Notarzt konnte zunächst nicht ausschließen, dass die Verletzungen der jungen Frau lebensbedrohlich sind. Rettungskräfte brachten sie zur intensivmedizinischen Behandlung in ein Krankenhaus. Mittlerweile gilt der gesundheitliche Zustand der 21-Jährigen als stabil.“
Mehr als zwei Monate später verstarb die 21-Jährige laut Staatsanwaltschaft am 6. Juli 2020 an multiplem Organversagen.
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