Raubmord im Bergdorf Zell-Riedichen: Bulgarische Bauarbeiter schlagen türkischem Kollegen Schädel ein
Ein 38-Jähriger wurde erschlagen, ein 64-Jähriger schwer verletzt, zwei weitere Bauarbeiter afghanischer Herkunft leicht verletzt. Die Täter konnten nach ihrer Flucht nach Frankfurt gefasst werden.

Raubmord im Schwarzwald.
Foto: Screenshot Youtube/Schwarzwald TV
Zell im Wiesental, Südschwarzwald, 28. April, abends: Zu späterer Stunde am vergangenen Dienstag ereignete sich im Ortsteil Zell-Riedichen, einem kleinen Bergdorf mit rund 200 Einwohnern, ein Verbrechen mitten im Dorf. Hier waren sechs Gastarbeiter in einer angemieteten Ferienwohnung untergekommen.
„Die Festgenommenen gehören zu einer Gruppe von Bauarbeitern derselben Firma, die in einer Unterkunft im Ortsteil Zell-Riedichen nächtigten und tagsüber Arbeiten in der Gegend durchführten.”
Die beiden 22 und 27 Jahre alten bulgarischen Brüder hatten nachts das Zimmer ihres türkischen Arbeitskollegen (38) aufgesucht und den Mann erschlagen, um an sein Bargeld zu gelangen. Anschließend griffen sie einen weiteren Kollegen an, um an dessen Geld zu kommen. Das zweite Opfer, ein 64-jähriger Türke, blieb schwer verletzt zurück, während die Angreifer mit der Beute flüchteten. Zwei afghanische Staatsangehörige kamen mit leichten Verletzungen davon. Wie sie sich diese zugezogen hatten, wurde nicht mitgeteilt.
„Als Tatmittel diente ein Gegenstand bzw. Gegenstände, die als Schlagwerkzeug benutzt, schwerste Kopfverletzungen bei beiden Geschädigten hervorgerufen haben.”
(Jörg Kiefer, Polizeisprecher, PP Freiburg)
“Weitere Details zum Tatablauf können derzeit nicht gegeben werden”, so der Pressesprecher des Polizeipräsidiums.
Nächtlicher Polizeieinsatz im Dorf
Wie ein Anwohner der “Badischen Zeitung” sagte, sei das ganze Dorf im Zuge der Fahndung nach den flüchtigen Tätern kurz nach 23 Uhr abgeriegelt, alle Zu- und Abfahrten bewacht worden. Hundeführer durchsuchten mit Taschenlampen Schuppen und Scheunen und ein Polizeihubschrauber mit Suchscheinwerfer kreiste über dem Dorf und dem angrenzenden Waldgebiet.
Eine internationale Großfahndung wurde eingeleitet.
Festnahmen in Frankfurt am Main
Die geflüchteten Bulgaren konnten nach Durchführung diverser operativer Maßnahmen am Abend des 29. April durch die Einsatzkräfte der hessischen Polizei in Frankfurt am Main festgenommen werden.
Nach ihrer Verbringung nach Baden-Württemberg wurden die beiden Brüder noch in derselben Nacht auf Antrag der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen am nächsten Tag dem Haftrichter vorgeführt.
Wie die “BZ” weiter berichtet, sagte die Leiterin der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tingen der Zeitung auf Nachfrage:
„Wir gehen derzeit von Habgier als Motiv aus.”
(Iris Janke, Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen)
Bürgermeister erleichtert über Festnahme
Der Bürgermeister von Zell im Wiesental, Peter Palme, zeigte sich erleichtert über die Festnahme der beiden Tatverdächtigen.
„Ich hatte ein ungutes Gefühl bei der Vorstellung, dass sie sich noch irgendwo in unseren Wäldern aufhalten könnten.”
(Peter Palme, Bürgermeister)
Wie die “BZ” schreibt, sagte der Rathauschef der 6.300-Einwohner-Stadt im Regierungsbezirk Freiburg noch, dass das einen sehr emotional mitnehme, wenn mitten in der Nacht das Dorf voller Blaulicht sei und der Schock im Ort noch immer sehr groß sei.
Die SOKO “Baustelle” ermittelt nun wegen Mord, gefährlicher Körperverletzung und schwerem Raub.
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