Kolumne: Ropers neue Welt der Etymosophie
KARDIOSOPHIE - die Weisheit des Herzens
Die Etymosophie-Kolumne von Roland R. Ropers erscheint wöchentlich exklusiv in der EPOCH TIMES Deutschland.
„Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ (Antoine des Saint-Exupéry).
„Wo Dein Schatz ist, dort ist auch Dein Herz“ (Matthäus 6, 21). In allen Weisheitstraditionen hat das Herz eine zentrale Bedeutung – es ist die Urquelle des Lebens. Und Jesus spricht in seiner berühmten Bergpredigt von dem wichtigsten Schatz des Menschen in seinem innersten Zentrum. Kein Hinweis auf etwas Äußeres, entfernt Liegendes. Weisheit, lat. sapientia, ist eine sinnliche, geschmackliche Erfahrung und keine metaphysische Spekulation. Schon Horaz (64 – 8 v. Chr.) prägte den Imperativ: „sapere aude!“ („wage es, weise zu sein!“). Der Herzensweise muss wagemutig sein Leben gestalten.
Vielen medizinischen Herzspezialisten, den Kardiologen, wird der Ursprung des Wortes „Herz“ nicht bekannt sein. Das deutsche Wort Herz (griechisch: kardia, lateinisch.: cor, engl.: heart, frz.: coeur) geht auf das Sanskritwort hrit = Zentrum zurück. Es gibt ein sehr schönes Sanskritwort: hridayam = dies ist das Zentrum. Das soll auf die Quelle hinweisen, aus der alle Erscheinungen hervorgehen.
Herz und engl. heart sind etymologisch identisch. Das englische Adjektiv für herzlich = cordial ist lateinischen Ursprungs. Es gibt auch englische Adjektive, die von heart abgeleitet werden, wie z.B. heartily, heartfelt, whole-heartedly.
Der große deutsche Mystiker Meister Eckhart macht jedem Menschen, der sein innerstes Wesen erkennen möchte, Mut: „Du brauchst Gott nicht hier oder dort zu suchen. Er ist nicht weiter entfernt als die Tür deines Herzens. Dort steht Er und wartet und wartet, bis du bereit bist, nicht nach Ihm in der Ferne zu rufen. Deine Hingabe und Sein Hereinkommen sind ein und derselbe Augenblick.“
Der Ur-Geist ist der unsterbliche innerste Wesenskern des Menschen.
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