Von Politik nicht wertgeschätzt: Kindergartenleiter klagen über schlechte Arbeitsbedingungen

Kita.
Foto: Jens Büttner/dpa
Die Leiter von Kindertagesstätten in Deutschland klagen über schlechte Arbeitsbedingungen: 86 Prozent aller Kindergärten mit akutem Personalmangel hätten ihre Angebote für Kinder vorübergehend reduzieren müssen, hieß es in einer am Mittwoch vorgestellten Studie für den Deutschen Kindergartenleitungskongress (DKLK) in Düsseldorf. Nur in einem Bruchteil von fünf Prozent der Kitas gebe es so viele Erzieher pro Kind wie wissenschaftlich empfohlen.
Neun von zehn befragten Kitaleitern gaben an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten mit zu wenig Personal auskommen mussten. Sieben von zehn Kitas brauchen im Schnitt mindestens drei Monate, um eine offene Stelle besetzen zu können. Drei von zehn benötigen fünf Monate oder länger.
Aus Sicht von fast 60 Prozent der befragten Kitaleiter wurde die Verwaltung in den vergangenen Jahren aufwändiger. Nur sieben Prozent spüren eine Entlastung. Eine große Mehrheit fühlt sich von der Politik nicht wertgeschätzt. 80 Prozent sind enttäuscht. Nur knapp drei Prozent fühlen politische Unterstützung für ihre Arbeit.
“Die Umfrage offenbart in dramatischer Klarheit, in welchem Ausmaß sich die Versäumnisse der Politik der zurückliegenden Jahre im Kitabereich heute rächen”, erklärte Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung. Dass sich nur knapp drei Prozent der Kitas von der Politik wertgeschätzt fühlten, müsse “den Verantwortlichen die Schamesröte ins Gesicht treiben”.
Für die DKLK-Studie 2019 wurden 2628 Kitaleitungen befragt. Die Umfrage wurde zum fünften Mal erhoben. (afp)
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