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Muttertag? An meine Kinder

"Ich konnt‘ euch nicht genügend Wärme geben, ich wusste gar nicht, was das ist, ich hatte ja doch auch in meinem Leben die Wärme allzu oft vermisst." Gedicht einer Mutter aus der Generation der 'Kriegskinder' an ihre eigenen Kinder.

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Foto: rls/Epoch Times

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AN MEINE KINDER
Ich konnt‘ euch nicht
genügend Wärme geben,
ich wusste gar nicht,
was das ist,
ich hatte ja doch auch
in meinem Leben
die Wärme
allzu oft vermisst.
Ach nein, vermisst,
das trifft es nicht,
ich wusste ja nicht einmal,
wo der Mangel war.
Unglücklich war ich,
einsam,
doch darüber
kalt und starr.
Und so versuchte ich,
euch doch zu lieben
und ahnte nicht,
wann Liebe glückt.
Mit meinen Sorgen
hab ich übertrieben,
mit meinem Kummer
hab ich euch erdrückt.
Verzeiht mir,
dieses hab ich nicht gewollt
und hab es nicht gewusst,
dass mir statt eines warmen Herzens
ein Stein lag in der harten Brust.
Doch fühl ich nun
die eigne Angst,
die Schmerzen,
die er verbarg
dem furchtsamen Gemüt,
ich hoffe,
dass aus dem geschund‘nen Herzen
euch nur noch Lust
und Freud entgegenblüht.
Ich will euch nur noch
mut’ge Strahlen senden
und beten, dass,
was mir geschieht,
auch euer Leben
mag zum Guten wenden,
dass auch in euch
die Wärme
und das Leben siegt.

            Amanda Muthmacher, 1980

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