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Streit vor dem nächsten ESC im Mai 2025

Referendum gegen Eurovision Song Contest in der Schweiz

In der Schweiz wehren sich zwei Parteien gegen die Ausrichtung des Eurovision Song Contest: zu teuer, die Beiträge umstritten, Proteste zu erwarten.

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Das Finale des 68. Eurovision Song Contest findet am 11. Mai in Malmö statt. Foto: Andy Von Pip/Zuma Press/dpa

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Zwei Monate nach dem Schweizer Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) regt sich Widerstand gegen die Austragung des Mega-Events 2025 in der Schweiz.
Die schweizer Städte Bern und Biel haben sich dafür beworben, den Eurovision Song Contest (ESC) 2025 auszutragen. Mittlerweile wehren sich Politiker und zwei Parteien mit einem Referendum dagegen: für die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) ist den Musikwettbewerb zu umstritten, für die Schweizerische Volkspartei (SVP) zu teuer. Für das Referendum sind 10.000 Unterschriften nötig.
In der EDU ist davon die Rede, das bisherige Beiträge Antisemitismus tolerieren und Okkultismus praktizieren. Das führe zu einem massiven Sicherheits- und Reputationsrisiko.
Es ist von Sicherheitskosten in der Höhe von circa 30 Millionen Franken die Rede, die der Steuerzahler aufbringen soll. Berns Kassen sind jedoch leer und eigentlich wollte die Stadt die Steuern senken. Der Stadtrat bewilligte jedoch vor Kurzem mit knapper Mehrheit einen Kredit von sieben Millionen Franken für den ESC. 
„Ich glaube, dass es Kritik gibt aus diesen Kreisen aufgrund der Wahrnehmung dieser Veranstaltung als queere Veranstaltung“, sagt Thomas Widmer, Politikwissenschaftler aus Zürich, dem Sender SRF.

Nemo, non-binär

Nemo hatte in diesem Jahr als non-binäre Person den Sieg für die Schweiz errungen und setzt sich dafür ein, dass in der Schweiz – wie in Deutschland und anderen Ländern – in offiziellen Dokumenten ein drittes Geschlecht eingetragen werden kann. Non-binäre Menschen sehen sich in den Kategorien „Frau“ oder „Mann“ nicht repräsentiert.
„Auf der nationalen Ebene ist es so, dass diese progressiven Bewegungen, die queere Bewegung beispielsweise, viele Gewissheiten des nationalen Verständnisses infrage stellen kann, von daher gibt es hier ein Spannungsfeld“, sagte Widmer.
Die EDU kritisiert, dass der ESC Diskussionen über Genderidentität entfache. Auch der Bund der Steuerzahler und einige Ortsverbände der wählerstärksten Partei SVP machen Stimmung gegen den ESC.

Genf, Basel, Zürich, Bern

Beworben haben sich Genf, Basel, Zürich und Bern. Alle potenziellen Ausrichter-Kommunen bieten finanzielle Unterstützung, hoffen aber auch auf Einnahmen für die lokale Wirtschaft und Werbung für ihren Standort. Gefürchtet werden hingegen die Kosten für die zu stemmenden Sicherheitsmaßnahmen.
Zürich hat zum Beispiel einen Millionen-Kredit angekündigt. Ende August wird entschieden, welche Stadt den Zuschlag bekommt. Die Austragung ist im Mai 2025 geplant. (dpa/red)

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