Europol, BKA und internationale Partner
Faeser lobt Ermittlungserfolg: Cyberkriminelle im Visier, 99 Krypto-Wallets gesperrt
„Operation Endgame“ war erfolgreich, Innenministerin Faeser ist erfreut: Ein großes Ransomware-Netzwerk wurde zerschlagen. Mehrere der „derzeit einflussreichsten Schadsoftware-Familien“ sind off.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes, am 21. Mai 2024 in Berlin. Sie stellten die Statistik der politisch motivierten Kriminalität für das Jahr 2023 vor.
Foto: Sean Gallup/Getty Images
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich nach der „Operation Endgame“ des BKA und weiterer internationaler Partner gegen Cyberkriminalität erfreut über den Ermittlungserfolg geäußert. Es sei „der bisher größte und bedeutendste Schlag gegen die Cyberkriminalität“, sagte sie am Donnerstag.
„Mit der heutigen Polizeioperation zerschlagen wir die Infrastruktur, von der weltweit massive Angriffe mit Ransomware ausgehen, bei denen Daten erbeutet, verschlüsselt und anschließend die Betroffenen erpresst werden.” Dem Standort Deutschland seien dadurch „massive wirtschaftliche Schäden“ entstanden.
Dimensionen der Cyberkriminalität
„Dass mehr als 100 Server weltweit beschlagnahmt, über 1.300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht und allein von Deutschland acht Haftbefehle erlassen wurden, zeigt, wie stark wir zuschlagen und mit welcher Dimension wir es hier zu tun haben“, so Faeser.
Der Erfolg im Kampf gegen Internetkriminalität zeige: „Auch im Internet können sich Straftäter nicht sicher fühlen.”
In der koordinierten Aktion waren am 28. und 29. Mai 100 Server beschlagnahmt sowie über 1.300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht worden, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und das BKA am Donnerstag mitteilten.
Weltweite Aktion
Koordiniert wurde der „Endgame“-Einsatz vom Europol-Sitz in Den Haag aus; es gab zahlreiche Durchsuchungen in Armenien, der Ukraine, Portugal und den Niederlanden.
Mit beteiligt waren maßgeblich die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und das BKA. Bei einer der Maßnahmen wurde auch gegen einen Betreiber und Administrator ein Vermögensarrest in Höhe von 69 Millionen Euro erwirkt. Zudem wurden 99 Krypto-Wallets mit einem aktuellen Gesamtvolumen in Höhe von mehr als 70 Millionen Euro bei mehreren Kryptobörsen gesperrt.
Mehrere der „derzeit einflussreichsten Schadsoftware-Familien“ wurden vom Netz genommen. Beteiligt waren unter anderem die Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich sowie den USA.
Unterstützung gab es zudem durch Europol und Eurojust sowie die portugiesischen, ukrainischen, schweizerischen, litauischen, rumänischen, bulgarischen sowie armenischen Strafverfolgungsbehörden. Weiterhin wurden zehn internationale Haftbefehle erlassen und vier Personen vorläufig festgenommen. (dts/red)
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