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„Sinnlose Sprachverrenkung“: Nachwuchsjournalistin verteidigt ihre Kritik an Gendersprech

Mit ihrem klaren „Nein“ zum Thema Gendern in der Sprache sorgte eine junge Journalistin jüngst für große Furore. Sie steht zwar mit ihrer Meinung nicht alleine da, findet aber dennoch, dass es wichtig sei, „mal den Mund aufzumachen“.

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Symbolbild.

Foto: iStock

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Lesedauer: 4 Min.

Julia Ruhs, Volontärin beim „Bayrischen Rundfunk“ ist in den vergangenen Tagen durch ihre Kritik an Gendersprech ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.
In der vergangenen Woche hatte sie sich im „ARD-Mittagsmagazin“ gegen die sogenannte geschlechtergerechte Sprache durch „Sternchen, Doppelpunkte und Unterstriche“ ausgesprochen. Daraufhin hatte es scharfe Kritik von Seiten anderer Journalisten und Social-Media-Nutzern gehagelt.
„Es wird krampfhaft auf eine geschlechtergerechte Sprache geachtet“, sagt Ruhs im Video und es sei eine „sinnlose Sprachverrenkung“, die ohnehin nur Politiker, Journalisten und Professoren sprechen würden. Leute außerhalb dieser „akademischen Wohlfühlblase“ täten dies nicht.
Damit würde das „gutgemeinte Sternchen“, das es eigentlich allen recht machen will, nicht nur die Worte in der Mitte spalten, sondern auch die Gesellschaft.
Laut Ruhs, sei das Gendern kein natürlicher Sprachwandel, sondern „vollkommen künstlich“ und zudem auch „politisch motiviert“.
Ein solch pointierter Kommentar seitens einer jungen Frau zu diesem Thema empfand „Tagesspiegel“-Redakteur Matthias Meisner wohl als Provokation und schrieb in einem Tweet: „DER Volontär vom Bayerischen Rundfunk hat angerufen: Er will DER 50er Jahre zurück haben“

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Auch Hanning Voigts, ein linksliberaler Autor bei der „Frankfurter Rundschau“ ließ seinem Unmut über die Meinung der jungen Dame in den sozialen Medien ungezügelten Lauf.
Ihr Meinungsbeitrag sei ein „schönes Beispiel für schädlichen Journalismus“ und das Wort „Genderunfug“, das Ruhr benutzte, sei ein „rechter Kampfbegriff“.

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Gelassene Antwort

Erfrischend gelassen antwortete Julia Ruhs auf die Empörungswelle mit einem Kommentar, die ihre klare Haltung unterstrich:
„Ihr müsst meine Meinung nicht für ‚gut‘ oder ‚richtig‘ befinden, sondern sie tolerieren. Sie ist ein Beitrag zur Meinungsvielfalt (und übrigens klar gekennzeichnet als journalistischer Kommentar). Freut euch doch – so funktioniert #Demokratie.“

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Mehrheit ist gegen Gendern

„ZDF“-Moderatorin Petra Gerster erhält seit Neuestem viel wütende Zuschauerpost, seitdem sie kürzlich in der Nachrichtensendung „heute“ begonnen hatte zu gendern.
„Die Mehrheit der Zuschauer lehnt das ab“, sagte Gerster in der Talkshow „Maischberger“.
Laut einer Umfrage im Auftrag von „Welt am Sonntag“ zeigt sich, dass die Mehrheit der Deutschen eine „zwanghafte Verweiblichung“ der deutschen Sprache tatsächlich missbilligt.
Demnach hielten 56 Prozent der Bevölkerung nichts vom „Gendern“ von Begriffen durch ein großes Binnen-I, ein Gendersternchen oder einen Unterstrich in journalistischen und literarischen Texten sowie in politischen Reden.
Nur ein gutes Drittel sei ganz oder eher dafür. Selbst die Frauen wendeten sich mit 52 Prozent mehrheitlich gegen eine „geschlechtergerechte“ Sprache.

Krieg der Sterne

Das Gendern ist zu einem hochpolitischen Thema geworden. Die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache läuft seit Jahren.
Befürworter sind der Meinung, die Sprache sei der Spiegel gesellschaftlicher Strukturen und das Gendersprech diene der „Sichtbarmachung“ von Frauen und Minderheiten.
Kritiker halten das Gendern für unnötig und sehen es als Teil einer Identitätspolitik, der sie ebenso kritisch gegenüberstehen. Sie wollen am liebsten alles ganz beim Alten belassen. So schrieb die AfD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Alice Weidel in einer Mitteilung im März 2019:
„Die sogenannte ‚gendergerechte‘ Sprache ist ein Orwell-Projekt. Sie vergewaltigt nicht nur unsere Muttersprache und zertrümmert Texte bis zur Unlesbarkeit, sie will über die Manipulation der Sprache auch unser Denken im Sinne der Gender-Ideologie beeinflussen und kontrollieren.“
Der Verein Deutscher Sprache (VDS/Dortmund) startete im vergangenen Jahr einen Aufruf unter dem Motto „Schluss mit Gender-Unfug“. Zu den Erstunterzeichnern zählten Journalisten, Schriftsteller, Germanisten und Statistiker.
Trotz Widerstand der breiten Mehrheit nehmen in der Medien- und Kulturbranche die Sterne, Striche und Doppelpunkte allerdings immer mehr zu. Selbst Konzerne von Weltrang ziehen nach.
Audi sprach jüngst von „Audianer*innen“ und gab bekannt, dass künftig sowohl firmenintern als auch extern gendergerecht kommuniziert werde.

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