Hochsommer – Von Emanuel Geibel
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Drüber, wie aus Stahl gegossen, wolkenlose Bläue hängt.
Foto: iStock
Hochsommer
Hochsommer
Von des Sonnengotts Geschossen
Liegen Wald und Flur versengt,
Drüber, wie aus Stahl gegossen,
Wolkenlose Bläue hängt.
In der glutgeborstnen Erde
Stirbt das Saatkorn, durstig ächzt
Am versiegten Bach die Herde,
Und der Hirsch im Forste lechzt.
Kein Gesang mehr in den Zweigen!
Keine Lilie mehr am Rain! –
O wann wirst du niedersteigen,
Donnerer, wir harren dein.
Komm, o komm in Wetterschlägen!
Deine Braut vergeht vor Weh –
Komm herab im goldnen Regen
Zur verschmachtenden Danae!
Emanuel Geibel (1815 – 1884)
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