Beglückt ist, wer entflieht – Von Friedrich Rückert
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Uns ist vor Fall' und Fang nicht in der Freiheit bang.
Foto: iStock
Beglückt ist, wer entflieht …
Beglückt ist, wer entflieht
Der Welt, zurück sich zieht
In Waldeseinsamkeit;
Dort hat er gute Zeit,
Wo er nicht hört noch sieht,
Was in der Welt geschieht.
Der Welt, zurück sich zieht
In Waldeseinsamkeit;
Dort hat er gute Zeit,
Wo er nicht hört noch sieht,
Was in der Welt geschieht.
Die Bäume wachsen noch,
So frisch, so frei, so hoch,
Und wenn ein Sturmwind schnaubt,
So schütteln sie das Haupt:
O Mensch, wie beugst du doch
Den Nacken unters Joch!
So frisch, so frei, so hoch,
Und wenn ein Sturmwind schnaubt,
So schütteln sie das Haupt:
O Mensch, wie beugst du doch
Den Nacken unters Joch!
Noch singt der Vogelchor
So froh, so laut empor:
Uns ist vor Fall’ und Fang
Nicht in der Freiheit bang;
Wie ist der Mensch ein Tor,
Der all’ sein Glück verlor!
So froh, so laut empor:
Uns ist vor Fall’ und Fang
Nicht in der Freiheit bang;
Wie ist der Mensch ein Tor,
Der all’ sein Glück verlor!
Friedrich Rückert (1788 – 1866)
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