Gedicht des Tages
Das Hobellied – Von Ferdinand Raimund + Video
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

... das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alle gleich!
Foto: iStock
Das Hobellied
Da streiten sich die Leut herum – oft um den Wert des Glücks,
der eine heißt den andern dumm, am End weiß keiner nix!
Da ist der allerärmste Mann dem andern viel zu reich –
das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alle gleich!
der eine heißt den andern dumm, am End weiß keiner nix!
Da ist der allerärmste Mann dem andern viel zu reich –
das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alle gleich!
Die Jugend will halt stets mit Gwalt in allem glücklich sein.
Doch wird man nur ein bisserl alt, da findt man sich schon drein!
Oft zankt mein Weib mit mir, o Graus! Das bringt mich nicht in Wut.
Da klopf ich meinen Hobel aus und denk, du brummst mir gut!
Doch wird man nur ein bisserl alt, da findt man sich schon drein!
Oft zankt mein Weib mit mir, o Graus! Das bringt mich nicht in Wut.
Da klopf ich meinen Hobel aus und denk, du brummst mir gut!
Zeigt sich der Tod einst mit Verlaub und zupft mich: “Brüderl, kumm!”
Da stell ich mich am Anfang taub und schau mich gar nicht um!
Doch sagt er: “Lieber Valentin, mach keine Umständ, geh!”
Da leg ich meinen Hobel hin und sag der Welt ade.
Da stell ich mich am Anfang taub und schau mich gar nicht um!
Doch sagt er: “Lieber Valentin, mach keine Umständ, geh!”
Da leg ich meinen Hobel hin und sag der Welt ade.
Das „Hobellied“ aus dem Alt-Wiener Zaubermärchen „Der Verschwender“ von Ferdinand Raimund aus dem Jahr 1833. Vertont wurde es von dem deutschen Kapellmeister Conradin Kreutzer (1780 – 1849).
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