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Den Freunden – Von Johann Wolfgang von Goethe

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

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Von äußerm Drang unangefochten, bleibt, Freunde, so in eins verflochten, dem Tage gönnet heitern Blick!

Foto: iStock

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Lesedauer: 1 Min.

Den Freunden

Des Menschen Tage sind verflochten,
die schönsten Güter angefochten,
es trübt sich auch der frei’ste Blick;
du wandelst einsam und verdrossen,
der Tag verschwindet ungenossen
in abgesonderten Geschick.
Wenn Freundesantlitz dir begegnet,
so bist du gleich befreit, gesegnet,
gemeinsam freust du dich der Tat.
Ein Zweiter kommt, sich anzuschließen,
mitwirken will er, mitgenießen;
verdreifacht so sich Kraft und Rat.
Von äußerm Drang unangefochten, bleibt,
Freunde, so in eins verflochten,
dem Tage gönnet heitern Blick!
Das Beste schaffet unverdrossen;
Wohlwollen unsrer Zeitgenossen,
das bleibt zuletzt erprobtes Glück.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

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