Logo Epoch Times

Der Mond - Von Rudolf Baumbach

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

top-article-image

Antique and vintage style photo - Beautiful pink cherry blossom

Foto: sakura flowers in night of skies with full moon and milky way stars.

Artikel teilen

Lesedauer: 1 Min.

Der Mond

Guten Abend, du Rundgesicht,
Hüter der weidenden Sterne,
Nächtlicher Langfinger Arbeitslicht,
Heimlicher Liebe Laterne!
Hast mir so oft zum Stelldichein
Still und verschwiegen geleuchtet,
Sahest mit himmlischer Milde drein,
Wenn ich dir reuig gebeichtet.
Habe an dir in Gram und Leid
Stets einen Tröster gefunden,
Oft auch bist du zur rechten Zeit
Hinter den Wolken verschwunden.
Gälte ich etwas bei dem, der thront
Über den rollenden Welten,
Wollt’ ich dir gerne, du treuer Mond,
All’ deine Dienste vergelten.
Über den Mond ein Lächeln ging,
Leise hat’s mir geklungen:
Willst du mir danken, o Dichterling,
Lasse mich unbesungen.
Rudolf Baumbach  (1840 – 1905)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.