Die Lieb ist Leben und Tod - Von Georg Rodolf Weckherlin
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

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Die Lieb ist Leben und Tod
Das Leben, so ich führ, ist wie der wahre Tod,
Ja über den Tod selbst ist mein trostloses Leben:
Es endet ja der Tod des Menschen Pein und Leben,
Mein Leben aber kann nicht enden dieser Tod.
Ja über den Tod selbst ist mein trostloses Leben:
Es endet ja der Tod des Menschen Pein und Leben,
Mein Leben aber kann nicht enden dieser Tod.
Bald kann ein Anblick mich verletzen auf den Tod,
Ein andrer Anblick bald kann mich wiedrum beleben,
Daß ich von Blicken muß dann sterben und dann leben,
Und bin in einer Stund bald lebendig, bald tot.
Ein andrer Anblick bald kann mich wiedrum beleben,
Daß ich von Blicken muß dann sterben und dann leben,
Und bin in einer Stund bald lebendig, bald tot.
Ach, Lieb! verleih mir doch numehr ein anders Leben,
Wenn ich ja leben soll, oder den andern Tod:
Denn weder diesen Tod lieb ich, noch dieses Leben.
Wenn ich ja leben soll, oder den andern Tod:
Denn weder diesen Tod lieb ich, noch dieses Leben.
Verzeih mir, Lieb, ich bin dein lebendig und tot,
Und ist der Tod mit dir ein köstlich-süßes Leben,
Und Leben von dir fern ist ein ganz bittrer Tod.
Und ist der Tod mit dir ein köstlich-süßes Leben,
Und Leben von dir fern ist ein ganz bittrer Tod.
Georg Rodolf Weckherlin (1584 – 1653)
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