Es wandelt, was wir schauen – Von Joseph Freiherr von Eichendorff
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

Du bist's, der, was wir bauen, mild über uns zerbricht...
Foto: Henning Kaiser/dpa
Es wandelt, was wir schauen…
Es wandelt, was wir schauen,
Tag sinkt ins Abendrot,
Die Lust hat eignes Grauen,
Und alles hat den Tod.
Tag sinkt ins Abendrot,
Die Lust hat eignes Grauen,
Und alles hat den Tod.
Ins Leben schleicht das Leiden
Sich heimlich wie ein Dieb,
Wir alle müssen scheiden
Von allem, was uns lieb.
Sich heimlich wie ein Dieb,
Wir alle müssen scheiden
Von allem, was uns lieb.
Was gäb es doch auf Erden,
Wer hielt’ den Jammer aus,
Wer möcht geboren werden,
Hieltst du nicht droben Haus!
Wer hielt’ den Jammer aus,
Wer möcht geboren werden,
Hieltst du nicht droben Haus!
Du bist’s, der, was wir bauen,
Mild über uns zerbricht,
Dass wir den Himmel schauen –
Darum so klag ich nicht.
Mild über uns zerbricht,
Dass wir den Himmel schauen –
Darum so klag ich nicht.
Joseph Freiherr von Eichendorff (1788 – 1857)
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