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Heimatlose – Von Joachim Ringelnatz

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

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In einem Kasten neben dem Klosett, ohne Beinchen, stumm, fremd und nett. Ein Meerschweinchen. 

Foto: iStock

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Lesedauer: 1 Min.

Heimatlose

Ich bin fast
Gestorben vor Schreck:
In dem Haus, wo ich zu Gast
War, im Versteck,
Bewegte sich,
Regte sich
Plötzlich
hinter einem Brett
In einem Kasten
neben dem Klosett,
Ohne Beinchen,
Stumm, fremd und nett
Ein Meerschweinchen.
Sah mich bange an,
Sah mich lange an,
Sann wohl hin und sann her,
Wagte sich
Dann heran
Und fragte mich:
„Wo ist das Meer?“
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)

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