Dem Leben zugewandt
Hinaus an den Strand – von Joachim Ringelnatz
Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Als Hans Gustav Bötticher geboren, schuf Ringelnatz mit seinen Gedichten einen eigenen Kosmos orginärer Figuren. Auch zeichnete und malte er sein Leben lang, und verdiente sich ein spärliches Einkommen als Kabarettist.

Fort, fort für immer von Haß und Not,…
Foto: iStock
Hinaus an den Strand will ich gehen,
Wenn keiner wacht
Das wilde Meer zu sehen
Und die heilige Nacht.
Wenn keiner wacht
Das wilde Meer zu sehen
Und die heilige Nacht.
Und wieder faßt mich das alte Weh –
Am Strand tanzt ein Boot.
Das lockt mich hinaus in die tosende See,
Fort, fort für immer von Haß und Not,
In die See, in die Nacht, in das Glück, in den Tod.
Das lockt mich hinaus in die tosende See,
Fort, fort für immer von Haß und Not,
In die See, in die Nacht, in das Glück, in den Tod.
Ich löse das Tau
Und die Freiheit lacht
Hinter Nebel und Grau.
Und ich fahre jubelnd hinaus in die Nacht,
Das Elend fliehend zu Tod und Glück.
Und die Freiheit lacht
Hinter Nebel und Grau.
Und ich fahre jubelnd hinaus in die Nacht,
Das Elend fliehend zu Tod und Glück.
Einmal nur blick ich zurück.
Da winkt am Land
Eine Freundeshand –
Da winkt am Land
Eine Freundeshand –
Und wie ich das seh,
Da hab ich vergessen all Haß und Not.
Es faßt mich wieder das alte Weh.
Ich wende das Boot
Zurück zum Land
Und küsse die treue Freundeshand.
Da hab ich vergessen all Haß und Not.
Es faßt mich wieder das alte Weh.
Ich wende das Boot
Zurück zum Land
Und küsse die treue Freundeshand.
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
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