Gedicht des Tages
Lebenslauf – Von Friedrich Hölderlin
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber
Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen ...
Foto: iStock
Lebenslauf
Größers wolltest auch du, aber die Liebe zwingt
All uns nieder, das Leid beuget gewaltiger,
Doch es kehret umsonst nicht
Unser Bogen, woher er kommt.
All uns nieder, das Leid beuget gewaltiger,
Doch es kehret umsonst nicht
Unser Bogen, woher er kommt.
Aufwärts oder hinab! herrschet in heiliger Nacht,
Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt,
Herrscht im schiefesten Orkus
Nicht ein Grades, ein Recht noch auch?
Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt,
Herrscht im schiefesten Orkus
Nicht ein Grades, ein Recht noch auch?
Dies erfuhr ich. Denn nie, sterblichen Meistern gleich,
Habt ihr Himmlischen, ihr Alleserhaltenden,
Daß ich wüßte, mit Vorsicht
Mich des ebenen Pfads geführt.
Habt ihr Himmlischen, ihr Alleserhaltenden,
Daß ich wüßte, mit Vorsicht
Mich des ebenen Pfads geführt.
Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,
Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,
Und verstehe die Freiheit,
Aufzubrechen, wohin er will.
Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,
Und verstehe die Freiheit,
Aufzubrechen, wohin er will.
Friedrich Hölderlin (1770 – 1843)
Aktuelle Artikel des Autors
18. Dezember 2021
Da ich ein Knabe war – Von Friedrich Hölderlin
28. August 2021
Da ich ein Knabe war – Von Friedrich Hölderlin
06. August 2021
Hälfte des Lebens – Von Friedrich Hölderlin
01. April 2021
Menschenbeifall – Von Friedrich Hölderlin
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.