Morgendämmerung – Von Joseph Freiherr von Eichendorff
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

O fromme Vöglein, ihr und ich, wir warten aufs frohe Licht, da ist uns vor Verlangen bei stiller Nacht erwacht so sehnend Singen.
Foto: iStock
Morgendämmerung
Es ist ein still Erwarten in den Bäumen,
Die Nachtigallen in den Büschen schlagen
In irren Klagen, können’s doch nicht sagen,
Die Schmerzen all und Wonne, halb in Träumen.
Die Nachtigallen in den Büschen schlagen
In irren Klagen, können’s doch nicht sagen,
Die Schmerzen all und Wonne, halb in Träumen.
Die Lerche auch will nicht die Zeit versäumen,
Da solches Schallen bringt die Luft getragen,
Schwingt sich vom Tal, eh’s noch beginnt zu tagen,
Im ersten Strahl die Flügel sich zu säumen.
Da solches Schallen bringt die Luft getragen,
Schwingt sich vom Tal, eh’s noch beginnt zu tagen,
Im ersten Strahl die Flügel sich zu säumen.
Ich aber stand schon lange in dem Garten
Und bin ins stille Feld hinausgegangen,
Wo leis die Ähren an zu wogen fingen.
Und bin ins stille Feld hinausgegangen,
Wo leis die Ähren an zu wogen fingen.
O fromme Vöglein, ihr und ich, wir warten
Aufs frohe Licht, da ist uns vor Verlangen
Bei stiller Nacht erwacht so sehnend Singen.
Aufs frohe Licht, da ist uns vor Verlangen
Bei stiller Nacht erwacht so sehnend Singen.
Joseph Freiherr von Eichendorf (1788 – 1857)
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