Nenn ich Dich Aufgang oder Untergang … – Von Rainer Maria Rilke
Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

In meinen Armen schlafen Wälder ein, und ich bin selbst das Klingen über ihnen ...
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Nenn ich Dich Aufgang oder Untergang …
Nenn ich Dich Aufgang oder Untergang?
Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bang
und greife scheu nach seiner Rosenröte.
Und ahne eine Angst in seiner Flöte
vor Tagen, welche liedlos sind und lang.
Denn manchmal bin ich vor dem Morgen bang
und greife scheu nach seiner Rosenröte.
Und ahne eine Angst in seiner Flöte
vor Tagen, welche liedlos sind und lang.
Aber die Abende sind mild und mein,
von meinem Schauen sind sie still beschienen.
In meinen Armen schlafen Wälder ein,
und ich bin selbst das Klingen über ihnen
und mit dem Dunkel in den Violinen
verwandt durch all mein Dunkelsein.
von meinem Schauen sind sie still beschienen.
In meinen Armen schlafen Wälder ein,
und ich bin selbst das Klingen über ihnen
und mit dem Dunkel in den Violinen
verwandt durch all mein Dunkelsein.
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
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