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Gedicht des Tages

Wahre Freundschaft soll nicht wanken – Volkslied

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

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Und seh ich Gottes Sonne scheinen, werd ich für dich um Segen flehn.

Foto: iStock

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Lesedauer: 1 Min.

Wahre Freundschaft soll nicht wanken
Wahre Freundschaft soll nicht wanken,
wenn sie gleich entfernet ist;
lebet fort noch in Gedanken
und der Treue nicht vergißt.
Keine Ader soll mir schlagen,
wo ich nicht an dich gedacht.
Ich will für dich Sorge tragen
bis zur späten Mitternacht.
Wenn der Mühlstein träget Reben
und daraus fließt süßer Wein,
wenn der Tod mir nimmt das Leben,
hör ich auf dein Freund zu sein.
Jetzo schlägt die Trennungsstunde,
reißt gewaltsam mich von dir.
Es schlägt zu früh die Scheidestunde
ach, ich fand mein Glück in dir.
So nimm denn hin vom blassen Munde,
den Abschiedskuß, der weinend spricht.
Und denk an diese Trennungsstunde,
0 einz’ger Freund, vergiß mein nicht.
Im Stillen werd ich Tränen weinen
und träumend dir zur Seite stehn.
Und seh ich Gottes Sonne scheinen,
werd ich für dich um Segen flehn.
Die beiden ersten Strophen gehen auf das Lied „Treue Freundschaft darf nich wanken“ aus Mittelfranken zurück. Dieses Lied ist aufgezeichnet in der von-Crailsheimischen Liederhandschrift, die aus den Jahren 1747/49 stammt.

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