"Widerworte: Warum mit Phrasen Schluss sein muss” - Ein Buch weckt auf
"In einer liberalen Republik sollte es ein Gegenüber geben, einen oppositionellen öffentlichen Geist, wie er sich etwa in den 1960er und 1970er Jahren manifestierte. Wohin ist er entschwunden?" (Alexander Kissler in "Widerworte")

Kissler sagt: "Es muss mit Phrasen Schluss sein: damit das Denken beginnen und die Freiheit wachsen kann."
Foto: Cover Ausschnitt Gütersloher Verlagshaus
– Vielfalt ist unsere Stärke
– Wir schaffen das
– Jeder verdient Respekt
– Religion ist Privatsache
– Europas Werte ertrinken im Mittelmeer
– Willkommenskultur ist der beste Schutz vor Terror
– Solidarität ist keine Einbahnstraße
– Unser Reichtum ist die Armut der Anderen
– Menschlichkeit kennt keine Obergrenze
– Angst hat man vor dem, was man nicht kennt
– Gewalt ist keine Lösung
– Haltung zeigen
– Das ist alternativlos
– Wir müssen zur Sacharbeit zurückkehren.
verhindern will. Sie gibt sich differenziert und ist ein einziges Basta. Sie klingt nach individueller Sorge und ist ein kollektives Herrschaftsinstrument. Deshalb ist die Politik das natürliche Habitat der Phrase.”
„Kissler sagt: “Es muss mit Phrasen Schluss sein: damit das Denken beginnen und die Freiheit wachsen kann.”
Unbehaustheit das Wort. Der katholische Erzbischof Reinhard Marx sagte im Juli 2016 beim Jahresempfang der Erzdiözese München und Freising, die Kirche müsse “offene Identitäten” befördern. Vermutlich war damit zunächst gemeint, jeder müsse sich ernst genommen, jede akzeptiert fühlen in der für alle offenen Kirche.
“Auch Kanzlerin Merkel schließt sich dem Motto an und bekräftigt am Schluss der ersten Regierungserklärung nach ihrer Wiederwahl am 21. März 2018: “Deutschland, das sind wir alle.” Wer aber aus Sicht einer Regierungschefin alle sind und welches Wir gemeint ist, bleibt ebenso im Nebulösen wie die Schritte, welche von der vorgefundenen Vielheit zur gestalteten Vielfalt zurückzulegen sind. Nur weil Menschen sich im selben Raum befinden, und sei es ein geografisch großzügig bemessener, entwickeln sie kein Gruppen-Wir.
Ohne Geschichte und ohne Identität bleibt das Bunte nur eine unverbundene Mehrzahl. Und wo das Bunte von einer spätmodernen Selbstverständlichkeit zur Staatsideologie
umgebogen wird, triumphiert das Einfarbige. Die Einfältigen freut’s.”

- Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
- Verlag: Gütersloher Verlagshaus (25. Februar 2019)
- Preis: € 18,-
- ISBN-10: 3579014749
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