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Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben! – Von Rainer Maria Rilke

Aus der Reihe Epoch Times Poesie - Gedichte und Poesie für Liebhaber

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Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; – aber auch in ihnen flimmert Zeit.

Foto: iStock

Lesedauer: 1 Min.

Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben!

Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben!
Sie zu halten, wäre das Problem.
Denn, wen ängstigts nicht: wo ist ein Bleiben,
wo ein endlich Sein in alledem? –
Sieh, der Tag verlangsamt sich, entgegen
jenem Raum, der ihn nach Abend nimmt:
Aufstehn wurde Stehn, und Stehn wird Legen,
und das willig Liegende verschwimmt –
Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; –
aber auch in ihnen flimmert Zeit.
Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt
obdachlos die Unvergänglichkeit.
Rainer Maria Rilke   (1875 – 1926)

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