Chinesischer Comic-Zeichner spricht über Kunst und Verfolgung
Von brutalen Kerlen und den guten

Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Guo Jingxiong
Studenten an der Carnegie Mellon-Universität bekamen eine Unterrichtseinheit über die Moral chinesischer Märchen in Form von Comics. Es war der bekannte Comic-Künstler Guo Jingxiong persönliche, der den Kunststudenten einen Besuch abstattete.
Guo, der seine Heimat China 2008 wegen Verfolgung aufgrund seines Glaubens verlassen musste, lebt jetzt in New York. Er erzählte den Studenten von seiner Ausreise aus China, seiner Kunst und Philosophie.
Die Legenden des alten China befruchten Guos Arbeit. „Viele chinesische traditionelle Geschichten sind sehr geheimnisvoll, aber die Art und Weise, wie sie überliefert werden, das wird nicht gut gemacht“, sagte Guo. Seine Idee ist es, die klassische chinesische Kultur dem Westen in Form von Comics zu vermitteln.
Seine Kunst drückt auch seinen Wunsch aus, dass die derzeitige Verfolgung von Falun Gong durch das chinesische Regime zu einem Ende kommt. 2007 brachte er eine Comic-Serie heraus zu dem Buch: „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas“, das die Verbrechen der Chinesischen Kommunistischen Partei detailliert beschreibt und zum Anlass wurde für Millionen Parteiaustritte. Die Comic-Serie habe sein Leben verändert, sagte er.
Nach Herausgabe der Serie nämlich wurde Guo selber zum Opfer des Regimes. Nicht nur, dass er als Dissident bezeichnet und hinter Schloss und Riegel kam, ihm wurden auch sämtliche Einnahmen gestrichen. „Sie nahmen all mein Geld. Sie beschlagnahmten meinen Pass“, erzählte er. Mit Hilfe von Freunden in Polizeikreisen konnte er aber an Dokumente gelangen, die ihm die Auswanderung ermöglichten.

Ein anderes zeigt Menschen in Alltagskleidung, aber mit Engelsflügeln, die einen roten Drachen bewachen, der den kommunistischen Geist symbolisieren soll. Ein anderes stellt die Schlacht dar zwischen den göttlichen Kräften und einem entwurzelten Baum des Bösen.
„Ich wurde weggesperrt wegen dieser Werke – denn ich habe etwas gemalt, was mit der gegenwärtigen Situation in China zu tun hat“, sagte Guo.
„Ich wurde weggesperrt wegen dieser Werke – denn ich habe etwas gemalt, was mit der gegenwärtigen Situation in China zu tun hat“, sagte Guo.
Als er sein erstes Bild erklärte, sagte er: „Das passiert auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Viele ging dort hin um [für eine Ende der Verfolgung von Falun Gong] zu appellieren und wurden eingesperrt. So drücke ich es als Künstler aus. Aber dem chinesischen Regimes gefällt das nicht, also versuchten sie, mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Sie sperrten mich ein, hielten mich wach, ließen mich nicht schlafen. Sie hängten mich an Ketten auf.“
Die Unterdrückung vom Regime abweichender Meinungen ist in China die Norm, aber die weitreichende Zensur wird von der Internationalen Gemeinschaft der wirtschaftlichen Interessen wegen oft übersehen. „In den USA hört man oft gar nichts davon, weil der chinesische Finanzmarkt rapide wächst. Die Verfolgung wird vertuscht, genauso wie die Belange von Tibet und Falun Gong“, sagte er. Seit 1999 setzt das chinesische kommunistische Regime zur Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden Polizeigewalt ein und verdreht Medienberichte. Tausende mussten aufgrund staatlich instruierter Folter inzwischen sterben.
Guo suchte sich Künstler aus, die das Böse in Verbindung mit moralischen Werten darstellen. Der Künstler der Frührenaissance, Hieronymus Bosch, malte lasterhafte Wesen, um so den Betrachter zu ermutigen, auf den rechten Weg zurückzufinden. Andere wie Francisco Goya stellten Verfolgung und Tod unter den Händen der Tyrannei dar.
Guo begann seine Karriere in frühem Alter. Inspiriert von traditioneller chinesischer Malerei, publizierte er sein erstes Buch mit 15 Jahren. Mehrere Skizzenbücher brachte er heraus, als er zu studieren anfing. Seine erste Arbeit handelte von der traditionellen chinesischen Geistergeschichte „Bemalte Haut“. (red)

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