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Einst das Greenwich Sachsens

Zwinger: Wiedereröffnung des Mathematisch-Physikalischen Salons

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Mathematisch-Physikalischer Salon im Zwinger - Instrumente der Aufklärung.

Foto: Jürgen Lösel

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DRESDEN – Der Mathematisch-Physikalische Salon der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) öffnet ab dem 15. April 2013 wieder seine Pforten. Sechs Jahre lang war das Museum im barocken Zwinger wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen, nun präsentiert sich diese „Schatzkammer des Wissens” auf fast verdoppelter Ausstellungsfläche, mit einem modernen Eingangsbereich, einem neu geschaffenen, unterirdischen Saal im Zwinger-Wall sowie einem grundlegend überarbeiteten Konzept der Dauerausstellung.
August der Starke (1670-1733) gründete den Mathematisch-Physikalischen Salon 1728 im Dresdner Zwinger. Heute ist er nicht nur das älteste Museum an diesem Ort, sondern auch eines der führenden Museen wissenschaftshistorischer Instrumente und Uhren.  In vier Ausstellungsräumen gliedert sich die Sammlung in folgende Kapitel: „Der Kosmos des Fürsten”hier zu sehen sind mechanische Wunderwerke und mathematische Instrumente um 1600, „Instrumente der Aufklärung”Physikalisches Kabinett – Observatorium – Behörde. Der Salon im 18. Jahrhundert. Die Sammlung „Der Lauf der Zeit” zeigt Uhren und Automaten seit der Renaissance und schließlich „Das Universum der Globen”hier entdeckt man Erd- und Himmelsmodelle aus sieben Jahrhunderten.
Zu sehen und zu erleben sind hochpolierte Brennspiegel, erlesene historische Uhren und Automaten, Teleskope, astronomische Modelle sowie Erd- und Himmelgloben, darunter einer des Mondes und einer des Mars, die nicht nur durch ihre Funktion, sondern auch durch ihre Schönheit begeistern. Die umfangreiche Sammlung von bedeutenden Kunstwerken des 16. bis 19. Jahrhunderts hatte an erster Stelle die Bestimmung, der wissenschaftlichen Erkenntnis der Welt zu dienen.
Der Mathematisch-Physikalische Salon geht in seinem Ursprung auf die Kunstkammer zurück, die Kurfürst August (1526-1586) im 16. Jahrhundert im Dresdner Residenzschloss einrichtete. Er unterstrich mit dieser Kunstkammer seinen Machtanspruch und seine Stellung in der ersten Liga der Fürsten. Seit 1728 ist der Mathematisch-Physikalische Salon, der Dresdner- und Zwinger-Geschichte schrieb, integraler Bestandteil des barocken „Gesamtkunstwerk Zwinger”. Als Stätte der Forschung trug er seit Jahrhunderten zur internationalen Bekanntheit und Wirkung des Bauwerks bei. Noch das Adler Planetarium in Chicago beruft sich bei dessen Gründung 1930 auf den Mathematisch-Physikalischen Salon.
Im Zwinger wurde im ‚Physikalischen Kabinett’ mit den wissenschaftlichen Instrumenten der Sammlung geforscht, hier wurde im 18. Jahrhundert ein Observatorium zur Himmelsbeobachtung eingerichtet, und von hier aus wurde bis ins zwanzigste Jahrhundert die offizielle Zeit für Dresden und Sachsen ermittelt – der Mathematisch-Physikalische Salon war das Greenwich von Sachsen. Auch als der Salon schon weitgehend als Museum diente, bleib er ein ‚Meilenstein des Wissens’ – trug er doch unter anderem zur Gründung der Technischen Universität Dresden bei und inspirierte den Dresdener Uhrmacher Ferdinand A. Lange, der 1845 die deutsche Feinuhrmacherei in Glashütte begründete. (skd / mcd)
Ausstellungsort: Zwinger Dresden. Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen
Der Direktor Dr. Peter Plaßmeyer stellt ein Meisterwerk der neuen Dauerausstellung des Mathematisch-Physikalischen Salon vor:

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