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Meinung

„The European“-Herausgeber fordert Lockerung der Maßnahmen nach dem 20. April

Ansgar Graw, Herausgeber der Zeitschrift „The European“, analysierte die derzeitige Situation in Deutschland. Sein Ergebnis: Nach dem 20. April sollte eine Lockerung der Maßnahmen stattfinden und Deutschland zur Normalität zurückkehren – wenn auch mit klaren Regeln.

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Mauerpark in Berlin am 5. April.

Foto: Maja Hitij/Getty Images

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Ansgar Graw wirft der Demokratie Unvernunft vor. Denn dadurch legen die Regierungen „keine ausreichenden Depots an Mundschutz, Sicherheitskleidung und Intensivstationen an, weil der Wähler das Geld ausgegeben sehen möchte für gegenwärtig vermeintlich relevante, nicht erst in der Zukunft drohende Probleme“. So beginnt Ansgar Graw am 6. April einen Artikel im “The European”.
Doch Deutschland hätte schon viel früher reagieren können.

Risikoanalyse von 2012 blieb ohne Konsequenzen

Hinweise und Voraussagen auf die jetzige Situation, also auf eine mögliche Pandemie, gab es schon 2012. Am 3. Januar 2013 wurde der Bundesregierung und dem Bundestag ein Bericht über eine Risikoanalyse vorgelegt. Im „Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012“ ist zu lesen:
„Das Szenario beschreibt ein außergewöhnliches Seuchengeschehen, das auf der Verbreitung eines neuartigen Erregers basiert. Hierfür wurde der zwar hypothetische, jedoch mit realistischen Eigenschaften versehene Erreger ‚Modi-SARS‘ zugrunde gelegt. […] Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass Erreger mit neuartigen Eigenschaften, die ein schwerwiegendes Seuchenereignis auslösen, plötzlich auftreten können (z. B. SARS-Coronavirus (CoV), H5N1-Influenzavirus, Chikungunya-Virus, HIV). Unter Verwendung vereinfachter Annahmen wurde für dieses Modi-SARS-Virus der hypothetische Verlauf einer Pandemie in Deutschland modelliert, welcher sowohl bundesrelevant als auch plausibel ist.“
Die Analyse „Pandemie durch Virus Modi-SARS“ wurde unter der Leitung des Robert-Koch-Instituts durchgeführt, das eine Bundesbehörde ist. In dem Bericht wird eine hohe Opferzahl einer Pandemie vorausgesagt: „Zum Höhepunkt der ersten Erkrankungswelle nach ca. 300 Tagen sind ca. 6 Millionen Menschen in Deutschland an Modi-SARS erkrankt.“
Nach Graws Meinung habe man aus dieser Analyse aber keine Konsequenzen gezogen. Der Publizist kritisiert die Maßnahmen in Deutschland:
„Selbst als die Größe der Gefahr bereits identifiziert war, in diesem Fall die aggressive Verbreitung des diesmal realen Corona-Virus, werden Instrumentarien des Ausnahmezustands wie Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote nur mit Verzögerung verfügt.“
Darum könnte die Bundesregierung innenpolitisch versucht sein, die Restriktionen über den 19. April für weitere Wochen zu verlängern, vermutet Graw. Kanzlerin Merkel strebe an, dass sich die Anzahl der an COVID-19-Erkrankten erst alle zehn beziehungsweise 14 Tage verdoppelt. Am 7. April lag diese Rate durchschnittlich bei 9,5 Tagen (nach diesen Zahlen).

Graw fordert Öffnung des Einzelhandels ab dem 20. April

Nach Ansgar Graws Meinung wäre die Fortsetzung der bisherigen Maßnahmen „unvernünftig“. Denn „noch mehr kleine, mittelständische und große Unternehmen gingen pleite – und die Volkswirtschaft, der Wohlstand und der soziale Friede insgesamt wären im Kern bedroht“.
Graw plädiert daher für die Lockerung der Maßnahmen im Einzelhandel.
„Mutmaßlich werden für längere Zeit Einschränkungen nötig sein, etwa hinsichtlich der Zahl der Kunden, die sich zur gleichen Zeit in einem Ladengeschäft aufhalten dürfen.“
Mundschutz wäre bei diesen Lockerungen notwendig, aber „unter dieser Voraussetzung ist der Einkauf in einem Klamottenladen, einem Computer-Store, einer Buchhandlung oder einem Weingeschäft genauso verantwortbar, wie er bereits jetzt in einem Supermarkt, einer Apotheke oder einem Baumarkt erlaubt ist“, so der Herausgeber weiter.
Deutschland könne nicht sofort zum Alltag zurückkehren. Doch noch weniger könnte Deutschland “viele weitere Wochen in der vollständigen Schockstarre verharren”, stellt Ansgar Graw als Fazit fest.
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Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers oder des Interviewpartners dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.

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