Melbourne – Wiederholt als lebenswerteste Stadt der Welt ausgezeichnet!
Melbourne - Down-Under - Am Ende der Welt? Das dem nicht so ist, bewies diese liebenswerte Stadt immer wieder, in der sich Moderne und interessante Teile des Stadtbilds aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert vereinen. Auch wie man den Verkehr in der Innenstadt in den Griff bekommt, zeigt Melbourne auf beeindruckende Weise.
Nach einer Studie der Mediengruppe „The Economist“ wurde Melbourne im Jahr 2016 das zweite Mal zur lebenswertesten Stadt, nicht nur Australiens, sondern der ganzen Welt gekürt. Jedes Jahr bewertet die britische Zeitschrift ungefähr 140 Städte weltweit nach Kriterien wie, Sicherheit, Stabilität, Erholungswert und Infrastruktur, nach Sport- und Kulturangeboten.
Man könnte das mit einer Oscar- oder Nobelpreisverleihung vergleichen und Stadtplaner und Politiker, können hier an guten Beispielen lernen.
Seit fünfzehn Jahren schon rangiert Melbourne unter den Top 3 der lebenswertesten Städte der Welt, und seit sechs Jahren in Folge steht Melbournes an Platz Eins, gefolgt von Wien und Vancouver.
Typische Wohnhäuser in Melbourne
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Als Hauptstadt des Bundesstaates Victoria, beherbergt sie auch den größten Teil der Bevölkerung des Bundesstaates. Es leben ungefähr 4,8 Millionen Menschen in Melbourne, das sind fast 20% der gesamten australischen Bevölkerung.
Historische Tram für Touristen
Freie Sight-Seeing-Tram in Melbourne
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Innenstadtverkehr – Entspannt
Nach offiziellen Angaben hat Melbourne das größte Straßenbahnnetzwerk der Welt. Die Linie 75 zum Beispiel, pendelt zwischen den Docklands und dem Burwood Highway. Das ist eine Strecke von ungefähr 30 Kilometern, für eine Straßenbahn eine beachtliche Entfernung. Melbourne ist sehr weitläufig und hat eine Größe von ungefähr 9990km² und ist damit mehr als zehnmal größer als Berlin mit einer Fläche von 891,8 km²(Das umliegende Brandenburg müsste ca. ein Drittel seiner Fläche an Berlin abgeben, damit es die Ausdehnung Melbournes hätte).
Mit der Linie 35 “City Circle”, kann man kostenlos eine Rundfahrt mitsamt Lautsprecheransagen zu den interessantesten Punkten der Tour genießen. Sie kommt etwas nostalgisch daher, denn es werden hauptsächlich Wagen aus den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Aber technisch ist sie auf modernstem Stand und sie verbreitet eine sehr entspannte Atmosphäre.
Moderne Wagen und dichte Zugfolgen sichern den Erfolg
Auf ungefähr 250 Kilometern doppelseitiger Strecke, stoppen die Wagen an 1.700 Haltestellen. Die Zahl der Fahrgäste lag im Jahr 2016 bei knapp über 200 Millionen Personen. In der Hauptverkehrszeit halten die Bahnen alle 60 Sekunden an manchen Haltestellen.
Moderne, gut gepflegte Wagen machen das Fahren angenehm
Foto: Scott Barbour/Getty Images
Fahrpreis in der Innenstadt – Gratis!
Im gesamten Innenstadtbereich von Melbourne fährt man Gratis – weil es, wie ein Stadtsprecher sagt, für die Stadt billiger ist. Dahinter steckt ein Konzept.
Durch das dichte Netz des öffentlichen Nahverkehrs kommt man schnell vorwärts, deswegen fällt auch die Notwendigkeit weg, mit dem eigenen Auto in die City zu fahren. Manche Straßen in der Innenstadt dürfen auch nur von Trams, Bussen,Notdiensten und Fußgängern benutzt werden.
Das führt zu weniger Individualverkehr in der Innenstadt. Die Straßen halten länger, die Luft ist sauberer und die Anzahl der Verkehrsinfälle ist drastisch gesunken, obwohl es einige sehr gewöhnungsbedürftige Regeln für den Verkehr in der Innenstadt gibt. Fahrkartenkontrollen sind nicht nötig und dadurch auch keine unverhältnismäßig teuren Prozesse wegen Schwarzfahrens.
Auch außerhalb der Innenstadt bleibt es günstig, die Öffentlichen zu benutzen
Aber auch wer mit der Straßenbahn in die Außenbezirke muss, zahlt bestimmt nicht zu viel. Die Fahrkarten kosten umgerechnet zwischen 1,40 Euro und 3,00 Euro, gelten 2 Stunden und umsteigen kann man in seinem Tarifbereich, so oft man will.
In vergleichbaren deutschen Tarifgebieten des Regionalverkehrs käme man auf Preise zwischen 5 und 12 Euro und für so manche Strecke würden 2 Stunden garantiert nicht reichen. Bedenkt man außerdem, dass der Mindestlohn dort bei 12 Euro liegt und die Verkehrsbetriebe trotzdem nicht Not leiden, dann sollten sich unsere Verkehrsplaner vielleicht mal in Australien erkundigen, wie man das macht.
Melbourne hat aber noch mehr zu bieten
Fußgängerzonen mit kleinen Shops und Cafés.
Foto: WILLIAM WEST/AFP/Getty Images
Den Einwohnern Melbournes wird eine besondere Liebe zu gutem Kaffee nachgesagt. Den genießen sie gerne in den Cafés in den kleinen Gassen, die es hier auch gibt.
Federation Square (Rechts), und St Paul’s Cathedral
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Ein zentraler Platz in Melbourne. Zankapfel zwischen Verfechtern von moderner Architektur und Traditionalisten. Die Gegensätze sind mindestens als interessant zu bezeichnen.
Flinders Street Station Knotenpunkt des lokalen S-Bahnnetzes
Foto: WILLIAM WEST/AFP/Getty Images
Auch hier, “klassische” Architektur des 19. Jahrhunderts. Vergessen wir nicht, Melbourne ist gerade mal 150 Jahre alt.
Melbourne gilt neben New York und Berlin als eine der Graffiti-Hauptstädte
Foto: Scott Barbour/Getty Images
Melbourne hat eine “bunte” Szene für Graffiti aller Art. Auch hier gilt, wie überall: Wem’s gefällt. Die Diskussionen über das Thema schlagen hier dieselben Wellen wie in Berlin oder New York.
Großer Hafen für Personenschifffahrt, Port Phillip. Ein eigener Stadtbezirk mit 91 000 Einwohnern
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Und nicht zuletzt ist Melbourne mit seiner riesigen Bucht, ein großer Hafen. (jm/al – ETD)
Ja, in Australien ist tatsächlich einiges ein wenig anders, als bei uns!
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