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Attentat im Jahr 1963

Ermordung von John F. Kennedy: US-Regierung gibt weitere Dokumente frei

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John F. Kennedy hielt eine Rede am 15. Juli 1957.

Foto: STRINGER/AFP via Getty Images

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Die US-Regierung hat zahlreiche weitere unter Verschluss gehaltene Dokumente zur Ermordung des früheren Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963 freigegeben.
Die knapp 1.500 Dokumente des US-Auslandsgeheimdienstes CIA und der Bundespolizei FBI wurden am Mittwoch auf der Website des Nationalarchivs der USA veröffentlicht. Sie zeigen das Ausmaß der Bemühungen der US-Ermittler, mögliche Komplizen oder Auftraggeber des Attentäters Lee Harvey Oswald zu finden.
Überprüft wurden mögliche Verbindungen zu Geheimdiensten der Sowjetunion, kommunistischen Gruppen in Afrika und der italienischen Mafia. Die Dokumente zeigen auch, wie die USA die kommunistische Regierung Fidel Castros in Kuba ausspionierten, zu der Oswald Kontakt hatte und deren Sturz ein Ziel Kennedys war.

Spekulationen um die Hintergründe des Attentats

Der US-Demokrat Kennedy war am 22. November 1963 im texanischen Dallas bei einer Fahrt im offenen Wagen von Schüssen tödlich getroffen worden. Das Attentat auf den charismatischen Präsidenten löste weltweit Fassungslosigkeit aus.
Eine offizielle Untersuchung war nach Kennedys Tod zu dem Ergebnis gekommen, dass er von dem Einzeltäter Oswald erschossen wurde, der wiederum zwei Tage später von dem Nachtclub-Besitzer Jack Ruby getötet wurde.
So gibt es Spekulationen, der Kommunismus-Sympathisant Oswald sei von Kuba oder der Sowjetunion auf Kennedy angesetzt worden – oder von Kuba-feindlichen Gruppen mithilfe des FBI. Andere glauben, politische Rivalen könnten hinter der Ermordung des Präsidenten stehen.
Die Diskussion über die Hintergründe des Attentats auf Kennedy flammte unter anderem durch den Film “JFK – Tatort Dallas” des US-Regisseurs Oliver Stone aus dem Jahr 1991 auf. Ein Gesetz verfügte im Jahr darauf die Veröffentlichung von nahezu allen Dokumenten zu Kennedys Tod – insgesamt mehr als fünf Millionen Seiten – binnen 25 Jahren, also bis 2017. Ausnahmen sind aber aus Gründen der nationalen Sicherheit möglich.

Nicht alle Dokumente veröffentlicht

Der frühere US-Präsident Donald Trump ließ in sieben Tranchen mehr als 53.000 Dokumente freigeben. Nach Angaben des Nationalarchivs entspricht das 88 Prozent aller Dokumente. Tausende andere Dokumente blieben unter Verweis auf die nationale Sicherheit unter Verschluss.
Auch Trumps Nachfolger Joe Biden verschob die Veröffentlichung von Dokumenten, um “Schaden für die militärische Verteidigung, Geheimdienstoperationen, Polizeiarbeit oder Außenpolitik” zu vermeiden.
Der Kennedy-Experte Philip Shenon schrieb am Mittwoch im Nachrichtenportal “Politico”, einige Dokumente würden vermutlich nie veröffentlicht. “Solange die Regierung einige Dokumente versteckt hält, wird sie die Idee stärken, dass es für düstere Verschwörungen zu Kennedys Tod eine faktische Grundlage gibt.” (afp/dl)

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