17-Jährige bereut „Gender-Trip“: „Ich werde nie ein Kind stillen können“
Chloe Cole ließ sich mit 13 Jahren auf einen „Gender-Trip“ ein, den sie nun bereut. Sie spricht sich deshalb gegen ein Gesetz aus, das Kindern erlaubt, sich ohne elterliche Einwilligung behandeln oder eine Geschlechtsumwandlung durchzuführen zu lassen.
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Chloe Cole spricht bei einer Anhörung des Senatsausschusses zum Gesetzentwurf 107 in Sacramento am 28. Juni 2022.
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Chloe Cole merkt mit 16, dass sie einen großen Fehler gemacht hat. Mit 12 entschied sie sich für eine Geschlechtsumwandlung, die sie so eigentlich gar nicht haben wollte. Erste Anzeichen der Pubertät machten ihr damals Angst. „Ich floh vor dem unangenehmen Gefühl, eine Frau zu werden“, beschreibt sie.
Die lebensfrohe Amerikanerin wirkt auf aktuellen Bildern maskulin. Ihre Gesichtszüge sind markant, selbst in Mädchenkleidern kann sie ihre Umwandlung nicht verbergen – das Ergebnis von Pubertätsblockern und Testosteron, die ihr mit 13 verschrieben wurden.
Behandlungen und Medikamente ließen das Mädchen „männlicher“ wirken. Mit 15 Jahren unterzog sie sich dann einer doppelten Mastektomie, was sie für immer bereut. Nachdem ihr die Brüste entfernt wurden, wird sie nun kein Kind mehr stillen können, sagt sie mit Bedauern.
„Ich habe Blutgerinnsel im Urin. Ich bin nicht in der Lage, meine Blase vollständig zu entleeren“. Ob sie überhaupt ein Kind austragen könnte, ist ebenfalls fraglich. Selbst die Ärzte, die sie behandelt haben, wüssten es nicht, erzählt sie.
„Plötzliche Geschlechtsidentitätsstörung“
Ihre Geschichte ist kein Einzelfall. Die heute 17-jährige Chloe gehört zu der wachsenden Gruppe der sogenannten „Detransitioners“. Das Präfix „-de“ steht hier für das Rückgängigmachen der Umwandlung. Cloe wollte ihre Geschlechtsumwandlung rückgängig machen, nachdem sie festgestellt hat, dass sie sich in Wahrheit doch mit ihrem biologischen Geschlecht identifiziert.
Doch was hat sie überhaupt dazu bewogen, sich umwandeln zu lassen? Prof. Dr. med. Lisa Littman der Brown-Universität zufolge ist das ein gesellschaftliches Phänomen und stark mit dem sozialen Umfeld der Jugendlichen verknüpft.
Littman untersuchte Online-Foren von Eltern, die vermehrt darüber schrieben, ihre Kinder litten scheinbar unter einer plötzlichen Geschlechtsidentitätsstörung. Diese trete häufig dann auf, wenn Kinder anfangen, sich in einer bestimmten Umgebung mit anderen oder sogar mit Freunden Gedanken um ihre Geschlechtsidentität zu machen, schreibt Littman. Und manche junge Menschen würden eine Geschlechtsumwandlung anstreben, um anderen emotionalen Schwierigkeiten zu entkommen.
Das Ergebnis ihrer Untersuchung ist, dass viele junge Menschen die Ursachen für ihr Unwohlsein in der Pubertät nicht richtig einordnen können und sich deshalb leichter mit der Gender-Ideologie „anstecken“. Littmans These stieß auf Empörung bei Trans-Aktivisten. Sie bezichtigen sie der Hassrede und werfen ihr vor, transphobisch zu sein. Die Brown-Universität pries das Papier ihrer Professorin zunächst als mutige neue Erkenntnis zu Transgender-Themen an, entfernte es dann aber aus den Publikationen.
„Wir flohen vor dem unangenehmen Gefühl, eine Frau zu werden“
Doch zurück zu der 17-jährigen Chloe und ihrem „Gender-Trip“. Wie begann der Weg, den das Mädchen jetzt so sehr bedauert?
Als Chloe sich entschieden hat, ihr Leben als Junge fortzusetzen, brachten ihre Eltern sie zu einem Therapeuten. Dieser attestierte ihr eine „männliche Identität“ und warnte die Eltern vor Selbstmordgefahr, wenn man nicht sofort mit der Behandlung anfange.
Obwohl sie damals trotz allem noch unsicher war, wurde sie – mit anderen minderjährigen Mädchen – von ihren Eltern und dem Therapeuten zur Geschlechtsumwandlung gedrängt. Doch eigentlich „wollte keiner von uns ein Mann werden“, sagt Chloe. Mit den körperlichen Veränderungen in der Pubertät fühlten sie sich lediglich unwohl.
Die Bedenken über die Nebenwirkungen von Hormonen, Pubertätsblockern und Operationen, die sie hatte, schob der Therapeut beiseite, erzählt sie. Schließlich ließ sich Chloe operieren, und ihr Endokrinologe gab ihr schon nach wenigen Terminen Pubertätsblocker und Testosteron. „Ich war nicht in der Lage, es zu verstehen, und die Auswirkungen wurden ständig heruntergespielt“, sagt sie.
Sie befand sich dann zwischen dem 13. und 16. Lebensjahr in medizinischer Behandlung und litt danach unter den irreversiblen Folgen von Operationen und Hormonbehandlungen.
Tragischerweise leiden viele der jungen Mädchen und Jungen für den Rest ihres Lebens an den unumkehrbaren medizinischen Folgen dieser Entscheidung.
Geschlechtsumwandlung ohne elterliche Zustimmung möglich
„Ich kann nicht ruhig bleiben“, sagt Chloe. „Ich muss etwas dagegen unternehmen und möchte andere mit meiner Geschichte warnen.“
Nun will Chloe gegen die umstrittene Senatsvorlage 107 vor dem Justizausschuss aussagen, die Kalifornien zu einem “Zufluchtsort” für Trans-Minderjährige und ihre Eltern macht, die vor der Verfolgung in anderen Staaten fliehen.
Staaten im ganzen Land verabschieden Gesetze, die die geschlechtsspezifische Betreuung von Trans-Jugendlichen unter Strafe stellen – oder sind dabei, dies zu tun wie in Texas. Das Gesetz in Kalifornien verbietet anderen US-Staaten, medizinische Unterlagen zu beschlagnahmen, um Familien zu bestrafen, die eine geschlechtsangleichende Behandlung wünschen. Auch wird es den Strafverfolgungsbehörden untersagt, eine Person mit einem Haftbefehl aus einem anderen Bundesstaat zu verhaften, die einem Kind eine geschlechtsangleichende medizinische Versorgung ermöglicht.
Das Gesetz ermögliche neben einer „Zuflucht“ jedoch viel mehr, sagt Anwältin Erin Friday. Kinder und Minderjährige würden nach Kalifornien gehen, um dort Transgender-Medizin und -Operationen zu erhalten – ohne ihre Eltern oder Sorgeberechtigte.
Dort werden „keine Fragen gestellt“, sagte Friday vor dem Justizausschuss in Kalifornien am 28. Juni aus. Es gebe keine wirkliche Beurteilung der psychischen Gesundheit, keine Minimaldiagnose und keine elterliche Zustimmung.
„Solange das minderjährige Kind nach Kalifornien kommen kann, kann sie jeder Art von irreversibler Behandlung einwilligen“, sagte sie.
Kinder seien jedoch nicht in der Lage, einzuwilligen, sagt Chloe Cole, die am eigenen Leib erfahren hat, welche Konsequenzen solche Entscheidungen bedeuten. Sie forderte den Ausschuss in Kalifornien auf, das Gesetz abzulehnen und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, damit sich „schmerzhafte“ Erfahrungen wie ihre nicht wiederholen.