“Der Sieger heißt Donald Trump”: sagt US-Professor voraus – 30 Jahre richtig getippt
Innerhalb von 30 Jahren war jede seiner Voraussagen für den nächsten US-Präsidenten ein Volltreffer. Nun hat Lichtman eine Woche vor den US-Wahlen den Sieg von Donald Trump vorhergesagt.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas wollte ein Mann Donald Trump töten.
Foto: Andrew Kelly/dpa
Er hat sich noch nie geirrt, wenn es um Prognosen für den nächsten US-Präsidenten ging: Seit 1984 stimmten die Wahlvorhersagen des amerikanischen Professors Allan Lichtman zu 100 Prozent. Nun sagte er eine Woche vor der Wahl mit dem Brustton der Überzeugung: “Der Sieger wird Donald Trump heißen.”
13-Punkte System basiert auf Wahlen seit 1860

Der amerikanische Professor Allan Lichtman hat bisher jeden US-Präsidenten der vergangenen 30 Jahre richtig vorhergesagt.
Foto: PAUL J. RICHARDS / AFP / Getty Images
Lichtman richtet sich nach einem von ihm ausgearbeiteten 13-Punkte-System mit dem Namen „Schlüssel zum Weißen Haus“ (Keys to the White House; siehe unten). Dafür wertete er alle US-Wahlen von 1860 bis 1980 aus und analysierte sie.
Hier die 13 Punkte:
1. Partei-Mandate: Nach den Halbzeitwahlen, hat die amtierende Partei mehr Sitze im US-Repräsentantenhaus, als nach den vorherigen Zwischenwahlen.
2. Wettbewerb: Es gibt keinen ernsthaften Wettbewerb bei der Nominierung des Präsidentschaftskandidaten der regierenden Partei.
3. Der Kandidat der regierenden Partei IST der amtierende Präsident.
4. Es gibt keine signifikante dritte oder unabhängige Kraft, die eine Präsidentschafts-Kampagne durchführt.
5. Aktuelle Wirtschaftslage: Die Wirtschaft befindet sich während des Wahlkampfs NICHT in der Rezession.
6. Langzeitwirtschaft: Das reale Wirtschaftswachstum pro Kopf erreicht oder übersteigt während des Wahlkampfs das mittlere Wachstum während der letzten beiden Regierungsperioden.
7. Grundsätzliche Veränderungen: Die amtierende Regierung bewirkte große Veränderungen in der nationalen Politik.
8. Soziale Unruhen: Es gab keine nachhaltigen sozialen Unruhen während der Regierungsperiode.
9. Skandal: Die amtierende Regierung ist unbefleckt von großen Skandalen.
10. Außenpolitik und Militär / Versagen: Die amtierende Regierung hat keinen größeren Fehlschlag in 11. außenpolitischen oder militärischen Angelegenheiten erlitten.
11. Außenpolitik und Militär / Erfolg: Die amtierende Regierung erzielte einen signifikanten Erfolg in außenpolitischen oder militärischen Angelegenheiten.
12. Charisma des Establishments: Der Kandidat der amtierenden Regierung ist charismatisch oder ein Nationalheld.
13. Charisma des Herausforderers: Der Kandidat der Opposition ist weder charismatisch noch ein Nationalheld.
Das Geheimnis des Systems
Eine Gewichtung der 13 Kriterien gebe es nicht, so Lichtman. Alle 13 Kriterien seien gewissermaßen gleichwertig. Den Einwand, wieso die Wirtschaft zum Beispiel in Zeiten der großen Depression mit nur zwei Punkten Berücksichtigung fand, beantwortet Lichtman überraschend: Dies sei das Geheimnis dieses Systems. Die 13 Kriterien stehen über Triggerwirkungen miteinander in Verbindung. Ist eines der Kriterien stark genug, werden andere entsprechend beeinflusst.
Ende September sah es noch knapp aus
Ende September standen die Chancen für Trump zwar gut, aber ob er wirklich Präsident werden wird, wagte Lichtman noch nicht zu sagen: „Also es sieht sehr, sehr knapp nach einem Trump-Sieg aus. Aber ich würde sagen, es sieht mehr nach einem generell republikanischen Sieg aus. Man muss auch den unberechenbaren Charakter von Trump und dessen Kandidatur berücksichtigen – und deshalb könnte er entgegen jeder Wahrscheinlichkeit doch noch verlieren, auch wenn die Zeichen der Geschichte jetzt auf seiner Seite sind“, sagte der Professor zur „Washington Post“. Nun gab es kurz vor der Wahl einen Einbruch für Clinton durch eine Wiederbelebung ihrer Email-Affaire durch einen Alleingang des Direktors des FBI James Brien Comey.
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