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Senats-Stichwahl

Auszählung in Georgia dauert an - Demokrat Warnock erklärt seinen Sieg

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Wahlwerbung in einer Straße zu einem Gwinnett County Wahllokal am 5. Januar 2021 in Atlanta, Georgia. Es standen zur Wahl: Amtsinhaber Sen. David Perdue (R-GA) und Sen. Kelly Loeffler (R-GA) gegen die demokratischen Kandidaten Rev. Raphael Warnock und Jon Ossoff.

Foto: Megan Varner/Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Der Demokrat Raphael Warnock hat seinen Sieg in der Stichwahl mit Kelly Loeffler um das Amt des Senators von Georgia erklärt. Um 2:20 Uhr Ortszeit, als 98 Prozent der Wahlbezirke ausgezählt waren, lag Warnock offiziell mit mehr als 46.500 Stimmen vor Loeffler, oder 50,4 Prozent zu 49,6 Prozent. Loeffler gab die Stichwahl bis zum frühen Mittwoch noch verloren.
Die Ergebnisse in der zweiten Senats-Stichwahl im Bundesstaat zwischen dem republikanischen Kandidaten David Perdue und dem demokratischen Kandidaten Jon Ossoff stehen ebenfalls noch nicht fest.
In der Zwischenzeit, mit 98 Prozent der Stimmen, führte Ossoff in einem engen Rennen gegen Perdue um mehr als 9.500 Stimmen, oder 50,1 Prozent zu 49,9 Prozent. Der knappe Vorsprung bedeutet, dass der Sieger möglicherweise erst später am Mittwoch feststehen wird.
In den vergangenen 20 Jahren hat noch nie ein Demokrat eine Stichwahl für den US-Senat in Georgia gewonnen.
Die Senats-Stichwahlen waren notwendig, weil kein Kandidat bei der Parlamentswahl im November mehr als 50 Prozent der Stimmen erhielt. In dem südlichen Bundesstaat wird über die künftige Machtverteilung in Washington entschieden: Es geht darum, ob die Republikanische Partei des Präsidenten Donald Trump im Senat in der Mehrheit bleibt oder dort die Demokraten von Joe Biden die Oberhand erlangen.
Die Stichwahl zog schätzungsweise 4,5 Millionen Wähler an – ein Rekord für eine Stichwahl.

Es kann noch Tage dauern, bis die Sieger feststehen

Am späten Dienstagabend (Ortszeit) lagen die zwei republikanischen Senatoren Kelly Loeffler und David Perdue und ihre Herausforderer Raphael Warnock und Jon Ossoff von der Demokratischen Partei nach Auszählung von etwas mehr als 60 Prozent der Stimmen dicht beieinander.
Die US-Fernsehsender wollten deshalb zu diesem Zeitpunkt noch keine Sieger ausrufen. Nach Angaben von Behördenvertretern kann es mehrere Tage dauern, bis die Sieger feststehen.
In Georgia’s Chatham County, einem eher den Demokraten zugeneigten Bezirk, wurden die Wahlhelfer am Dienstagabend nach Hause geschickt und werden voraussichtlich am Mittwochmorgen ihre Arbeit wieder aufnehmen, um etwa 3.000 bis 4.000 Briefwahlstimmen zu zählen, die am Dienstag eingegangen sind und sich Berichten zufolge immer noch beim Standesamt befinden, berichtete der lokale Sender WTOC.
Da die Demokraten bereits im Repräsentantenhaus – der anderen Kongresskammer – die Mehrheit stellen, hätten sie bei Eroberung der beiden Senatsmandate von Georgia künftig die Kontrolle über den gesamten Kongress.
Nach bisherigem Stand haben die Republikaner im neuen Senat mindestens 50 Sitze und die Demokraten mindestens 48. Gewinnen die Demokraten in Georgia beide Sitze, entstünde zwar eine Patt-Situation. Dennoch wären die Demokraten dann im Vorteil, weil bei einem Patt die künftige Vizepräsidentin Kamala Harris, die kraft ihres Amtes auch Senatspräsidentin sein wird, mit ihrer Stimme den Ausschlag geben würde.
Auf der anderen Seite müssen die Republikaner nur eines ihrer beiden Senatsmandate in Georgia verteidigen, um in der Kammer in der Mehrheit zu bleiben. Die Nachwahlen waren notwendig geworden, weil keiner der Senatskandidaten in Georgia bei den parallel zur Präsidentschaftswahl abgehaltenen Kongresswahlen vom 3. November auf mehr als 50 Prozent gekommen war. Dies macht nach den in Georgia geltenden Wahlgesetzen Stichwahlen erforderlich.
Biden und Trump hatten am Montag bei Auftritten in Georgia die immense Bedeutung der Stichwahlen für das ganze Land betont. In dem Bundesstaat werde womöglich nicht nur über die Zukunft der USA in den kommenden vier Jahren, sondern über die Zukunft der “nächsten Generation” entschieden, sagte Biden. Er bezog sich damit auf seine Reformpläne etwa in der Sozial- und Umweltpolitik.
Trump sagte, die Senatsnachwahlen seien womöglich die “letzte Chance, jenes Amerika zu retten, das wir lieben”. (afp)
 

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