Ansporn für Soldaten
Eine Million Rubel für den Abschuss eines deutschen Leopard-Panzers
Für Russland ist die Vernichtung westlichen Kriegsgeräts eine Heldentat. Die Belohnung ist hoch, das Risiko auch.

Ein deutscher Leopard-Panzer auf dem Motorikfestival am 5. Mai 2016 in Grimmen/Deutschland.
Foto: iStock
Die russischen Streitkräfte machen kein Geheimnis daraus, Waffen aus dem Westen so weit wie möglich zerstören zu wollen. Vorzugsweise, bevor sie zum Einsatz kommen. Derartige Taten werden auch an der Front hoch belohnt.
Einer der Fälle, die in den russischen Medien hervorgehoben wurden, betrifft einen Panzer aus deutscher Produktion: Die Zerstörung des ersten Leopard-Panzers galt als eine besonders schwierige militärische Aufgabe.
„Ich liebe mein Heimatland“
Wie das russische Verteidigungsministerium am Dienstag erklärte, habe der Soldat Andrei Krawsow bei einem Spezialeinsatz in der Ukraine einen Leopard-Panzer zerstört. Seine Belohnung erhielt Krawsow in einem russischen Krankenhaus: 1 Million Rubel (etwa 10.845 Euro). Wie in diesem Video zu sehen ist, wurde ihm die Urkunde vom russischen Senator Alexander Karelin überreicht. Dieser war dreifacher Olympiasieger im Ringen (griechisch-römisch).
Der Soldat wurde während der Kämpfe schwer verwundet. Ihm fehlt die Hälfte seines Arms, was auf dem auf Twitter geposteten Video deutlich zu sehen ist.
Krawsow sagt, dass er keineswegs wegen des Geldes an die Front gezogen sei: „Ich liebe mein Heimatland“.
Die Eine-Million-Rubel-Belohnung stammt nicht vom Staat. Diese ist eine Zusatzprämie einer sibirischen Stiftung namens Zabota Sibiri (Sibirische Pflege). Sie wurde zusätzlich zu dem Betrag gezahlt, den das Verteidigungsministerium selbst gewährt.
Mehr als 10.000 Belohnungen verteilt
Nach russischen Angaben haben seit dem Beginn der Ukraine-Kämpfe bereits mehr als 10.000 russische Militärangehörige Sonderzahlungen erhalten – in der Regel für die Zerstörung oder Beschlagnahmung von feindlichen Militärgeräten.
Karelin zufolge sind diese Zahlungen „Anerkennungen für diejenigen, die dem Feind erheblichen Schaden zufügen, zusätzlich zu dem, was der Staat tut“. „Reuters“ zufolge sei dies wohl auch ein Beispiel dafür, wie russische Wirtschaftsführer öffentlich ihre Loyalität gegenüber dem militärischen Feldzug des Kremls zeigen.
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