Bald ein „Europäischer Abschluss“
EU-Kommission setzt sich für EU-weit einheitliche Uni-Abschlüsse ein
Nach dem Plan der Europäischen Kommission sollen Studiengänge eingeführt werden, die einen „Europäischen Abschluss“ ermöglichen. Dafür muss der Student in mindestens zwei Ländern studieren.

Freie Universität Berlin.
Foto: via dts Nachrichtenagentur
Die Europäische Kommission setzt sich für EU-weit einheitliche Universitätsabschlüsse ein. Nach Plänen aus Brüssel sollen künftig Hochschulen aus mehreren EU-Ländern zusammenarbeiten können, um Studiengänge mit einem „Europäischen Abschluss“ anzubieten, wie die Kommission am Mittwoch mitteilte. Ein solcher Abschluss würde demnach in allen beteiligten Mitgliedstaaten automatisch anerkannt.
Wer einen „Europäischen Abschluss“ anstrebt, müsste den Entwürfen zufolge an Hochschulen in mindestens zwei verschiedenen EU-Ländern studieren. Nach Vorstellung der EU-Kommission sollen entsprechende Bachelor- und Master-Studiengänge sowie Doktorarbeiten angeboten werden. Studierende sollen Förderungen aus dem Austauschprogramm Erasmus beantragen können.
Noch „viele Hürden“
Bislang gebe es „viele Hürden“ etwa bei der Anrechnung von Kursen aus verschiedenen Ländern, erklärte EU-Bildungskommissarin Iliana Ivanova. Die vollständige Anerkennung eines Abschlusses in einem anderen Land könne deshalb Jahre dauern. Für potenzielle Arbeitgeber wären EU-weit anerkannte Hochschulzeugnisse zudem „einfacher zu verstehen und zu vergleichen“, fügte Ivanova hinzu.
Die EU-Kommission schlägt eine Liste an Kriterien vor, die für alle Studiengänge mit einem „Europäischen Abschluss“ gelten soll. Bildungspolitik ist in der EU allerdings Sache der Mitgliedstaaten, in Deutschland sind die Länder zuständig. Ob sie die Vorschläge aus Brüssel umsetzen, entscheiden deshalb die einzelnen Regierungen.
Für Bacherlor- und Masterstudiengänge gilt in der EU seit der sogenannten Bologna-Reform von 1999 auf dem Papier ein einheitliches Punktesystem. Kurse und Abschlüsse werden bislang in der Regel jedoch nicht automatisch anerkannt. Neben einem neuen „Europäischen Abschluss“ will die Kommission auch doppelte Abschlüsse fördern, die von zwei Hochschulen gemeinsam verliehen werden. (afp)
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