Sklaverei des 21. Jahrhunderts
Europaweiter Tag gegen Menschenhandel
Das Geschäft mit der Ware Mensch floriert. Schätzungen gehen von 2,4 Millionen Menschen aus, die weltweit pro Jahr verkauft werden. Darunter sind laut der EU eine halbe Million Frauen, die nach Europa gebracht werden, zunehmend werden aber auch Männer Opfer von Menschenhandel.
Die moderne Sklaverei in der Nachbarschaft
Auch Deutschland ist ein Zielland für Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft.
Auf Baustellen, beim Betteln, als Haushaltshilfen, oder in der Gastronomie – EU-Bürger werden durch Menschenhandel als billige Arbeitskräfte ausgebeutet oder zur Prostitution gezwungen. Die Betroffenen sind durch die erlebte Gewalt oft traumatisiert und krank.
Zwangsprostitution und das Schweigen der Opfer
Christa Stolle, Geschäftsführerin von Terre des Femmes kritisiert den mangelnden Opferschutz und Umgang mit den Opfern: „Wenn eine Frau aus Angst nicht bereit ist, als Zeugin gegen ihre Peiniger auszusagen, muss sie Deutschland meist innerhalb einiger Wochen verlassen.”
Laut dem Strafgesetzbuch wird „Wer eine andere Person unter Ausnutzung einer Zwangslage oder der Hilflosigkeit, die mit ihrem Aufenthalt in einem fremden Land verbunden ist, in Sklaverei, Leibeigenschaft oder Schuldknechtschaft, … mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft”. Auch wird laut dem Gesetzgeber „Wer eine andere Person unter Ausnutzung einer Zwangslage oder der Hilflosigkeit, die mit ihrem Aufenthalt in einem fremden Land verbunden ist, zur Aufnahme oder Fortsetzung der Prostitution [bringt] … mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.”
Ohne Mitgefühl gehandelt
In der Umsetzung hapert es anscheinend, laut dem europäischen Polizeiamt Europol liegt das teilweise daran, dass die Opfer schweigen. Die Dunkelziffer ist hoch und Schlepper sind für Behörden schwer zu identifizieren. In mehreren europäischen Ländern trägt massive Korruption innerhalb der Strafverfolgungsbehörden dazu bei, dass das Risiko gefasst zu werden gering bleibt, während die Gewinnspanne bei dem modernen Sklavenhandel groß ist.
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