Facebook verbietet Anzeigen von Impfgegnern
Facebook will alle Anzeigen auf seinen Seiten verbieten, die sich gegen Impfungen aussprechen. Die Corona-Pandemie zeige, wie wichtig "vorbeugendes Verhalten" zum Schutz der Gesundheit sei, betont der Internetkonzern. Zudem will Facebook auch Inhalte löschen, durch die der Holocaust geleugnet oder falsch dargestellt wird.

Das Facebook-Logo.
Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Facebook will alle Anzeigen auf seinen Seiten verbieten, die sich gegen Impfungen aussprechen. Dies kündigte der Internetkonzern am Dienstag (13. Oktober) an. Die Corona-Pandemie zeige, wie wichtig “vorbeugendes Verhalten” zum Schutz der Gesundheit sei, betonte der Konzern.
Facebook will nach eigenen Angaben aber weiterhin solche Anzeigen zulassen, die bestimmte Maßnahmen von Regierungen im Zusammenhang mit Impfungen kritisieren. An Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 wird derzeit weltweit unter Hochdruck geforscht.
Den Betreibern der großen Onlinenetzwerke wird immer wieder vorgeworfen, Impfgegnern eine weite Verbreitung ihrer Botschaften zu ermöglichen. Facebook plant nach eigenen Angaben nun auch eine Kampagne in den USA, in der für Grippe-Impfungen geworben werden soll.
Facebook war zuletzt auch verstärkt gegen die Verbreitung von Verschwörungstheorien auf seinen Seiten vorgegangen. Eine am Mittwoch veröffentlichte Wissenschaftsstudie zeigt, dass der Glaube an solche Theorien die Bereitschaft zu Impfungen deutlich senken kann.
Für die Untersuchung wurden Umfragen in den USA, Großbritannien, Irland, Spanien und Mexiko vorgenommen. Demnach lehne zwar die Mehrheit der dortigen Menschen Verschwörungstheorien zum Coronavirus ab, doch nähmen “erhebliche Teile” der Bevölkerung diese Falschbehauptungen für bare Münze, heißt es in der im britischen Fachmagazin “Royal Society Open Science” veröffentlichten Studie.
Facebook verbietet Holocaust-Leugnung
Facebook will künftig auch Inhalte löschen, durch die der Holocaust geleugnet oder falsch dargestellt wird. Nutzer sollen zudem bei der Suche nach Begriffen mit Bezug zum Holocaust “zu glaubwürdigen Informationen außerhalb von Facebook” weitergeleitet werden, teilte das US-Unternehmen am Montag mit. Dem Internetgiganten war lange vorgeworfen worden, nicht entschlossen genug gegen Holocaust-Leugner und andere Hass-Inhalte vorzugehen.
Facebook-Managerin Monika Bickert begründete die Entscheidung mit der “Zunahme des Antisemitismus” und der “alarmierenden Unwissenheit über den Holocaust, insbesondere unter jungen Menschen”. Bickert führte eine Umfrage an, der zufolge fast ein Viertel der jungen Erwachsenen in den USA der Auffassung ist, der Holocaust sei ein Mythos oder werde übertrieben dargestellt.
Das Vorgehen gegen Holocaust-Leugnung ist laut Bickert Teil der Bemühungen des Unternehmens, Hass und Hetze im Netz zu bekämpfen. Der Wandel werde jedoch Zeit brauchen, erklärte die Managerin. “Die Durchsetzung dieser Richtlinien kann nicht über Nacht erfolgen.” Prüfer und Systeme müssten zunächst in der Anwendung geschult werden.
Holocaust-Überlebende hatten im Juli eine Kampagne gegen Botschaften in dem Onlinenetzwerk gestartet, in denen der von den Nazis verübte Völkermord an den Juden geleugnet wird. An der Aktion unter dem Schlagwort “#NoDenyingIt” (“Es lässt sich nicht leugnen”) beteiligten sich unter anderem Anne Franks Stiefschwester Eva Schloss und der französische “Nazi-Jäger” Serge Klarsfeld. (afp/sza)
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