
Hunderttausende Briten unterzeichnen Petition gegen digitalen Impfpass
Endlich Freiheiten zurückgewinnen dank eines digitalen Impfnachweises? Was verführerisch klingt, könnte sich schnell zu einem Albtraum entwickeln und zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft führen.

Zahlreiche Menschen lehnen die Einführung eines digitalen Impfpasses ab.
Foto: iStock
Die Debatte um einen digitalen Impfpass, ganz nach dem Vorbild Israels, sorgt in vielen europäischen Ländern und auch in Großbritannien für Kontroversen. Kritiker befürchten die soziale Ausgrenzung von Personen, die nicht geimpft sind.
Petition gegen Impfpass in Großbritannien
Die Bürger Großbritanniens fühlen sich in ihren Freiheiten bedroht. Bereits über 298.000 Bürger unterzeichneten eine Petition gegen einen solchen Pass.
Die Petition verlangt, dass sich die britische Regierung dazu verpflichtet, keinen elektronischen Impfstatus oder Immunitätspass einzuführen. Solche Pässe könnten dazu benutzt werden, die Rechte von Menschen einzuschränken, die eine Covid-19-Impfung ablehnen. Dies sei inakzeptabel.
Weiter fordert die Petition, die Regierung müsse der Öffentlichkeit ihre Absichten bezüglich der Verwendung der Impfpässe klar kommunizieren. Diese würden den gesellschaftlichen Zusammenhalt beeinträchtigen und die wirtschaftliche Erholung Großbritanniens bis ins Jahr 2022 beeinflussen.
Da die Petition über den offiziellen parlamentarischen Weg eingereicht wurde, musste die Regierung auf sie reagieren, sobald mehr als 100.000 Unterschriften vorlagen.
Das Parlament hat am 15. März über die Petition debattiert. Ein Statement lag zum Zeitpunkt des Berichts noch nicht vor.
Zwei-Klassen-Gesellschaft
Kritiker befürchten eine Zwei-Klassen-Gesellschaft, denn die Einführung eines solchen Impfpasses würde unweigerlich zu einer Spaltung führen.
Sam Grant, Kampagnendirektor der Menschenrechtsgruppe “Liberty” warnte, dass der Schritt “eine Zwei-Klassen-Gesellschaft schaffen würde, in der einige Menschen Zugang zu Unterstützung und Freiheiten” hätten, während “andere ausgeschlossen werden – wobei die am stärksten Ausgegrenzten am härtesten betroffen” seien.
Laura Perrins, Mitherausgeberin der „Conservative Woman“ bezeichnete Impfpässe als
„einen monströsen Angriff auf unsere bürgerlichen Freiheiten. Sie diskriminieren ethnische Minderheiten, schwangere Frauen und jeden, der seinen medizinischen Status nicht wildfremden Menschen gegenüber offenlegen will”.
https://twitter.com/LPerrins/status/1365244110995660801
Der Europarat erklärte Ende Januar in einer Resolution, dass Maßnahmen wie eine Impfpflicht oder Impfpässe, sowie jegliche Diskriminierung derjenigen, die nicht geimpft seien, eine Verletzung der Menschenrechte darstellen würden.
In einem Abschnitt heißt es:
„sicherzustellen ist, dass die Bürger darüber informiert werden, dass die Impfung NICHT verpflichtend ist und dass niemand politisch, gesellschaftlich oder anderweitig unter Druck gesetzt wird, sich impfen zu lassen, wenn er dies nicht selbst möchte; und dass niemand diskriminiert wird, weil er nicht geimpft wurde, aufgrund möglicher Gesundheitsrisiken oder weil er sich nicht impfen lassen möchte”.
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