
Indien: Droht Thunberg Festnahme bei Einreise?
In Indien wurde die 21-jährige „Klimaaktivistin“ Disha Ravi wegen des Verdachts der „Anstiftung zum Aufruhr“ verhaftet. Die Gründerin von „Fridays for Future Indien“ hatte der schwedischen Symbolfigur der Bewegung, Greta Thunberg, einen Propaganda-„Toolkit“ zugespielt.

In der Mitte Klimaaktivistin Disha Ravi.
Foto: SAJJAD HUSSAIN/AFP via Getty Images
Die „Klimaschutz“-Bewegung „Fridays for Future“ stößt in Indien auf geteilte Zustimmung. Wie der „Standard“ berichtet, wurde Disha Ravi, eine enge Vertraute der schwedischen Bewegungsgründerin Greta Thunberg, in Indien festgenommen.
Grund dafür ist, dass Ravi einen sogenannten „Toolkit“ weitergeleitet hatte – ein Dokument, das, wie das Blatt schreibt, „von Aktivisten routinemäßig erstellt wird“, um über soziale Medien verbreitet zu werden und „so internationalen Druck aufzubauen“.
Droht Greta Thunberg Festnahme bei Einreise nach Indien?
Greta Thunberg hatte den Toolkit erst auf Twitter geteilt, anschließend aber wieder gelöscht, nachdem sich abgezeichnet hatte, dass der Versuch, eine internationale Kampagne gegen die indische Regierung zu organisieren, dort als potenziell staatsfeindlicher Akt behandelt wird.
So kam es dann auch: Am Samstag (13.2.) wurde Ravi vorgeladen und in weiterer Folge wegen des Verdachts der „Anstiftung zum Aufruhr“ für vorerst fünf Tage inhaftiert. Thunberg selbst müsste im Fall einer Einreise nach Indien nach derzeitigem Stand ebenfalls damit rechnen, festgenommen zu werden.
Das Thema des Toolkits waren die Bauernproteste, die Indien seit gut einem halben Jahr in Atem halten. Zehntausende Landwirte zogen letzten Winter in die Hauptstadt Neu-Delhi, um gegen eine Landwirtschaftsreform einzutreten. Drei neue Gesetze sollen den Markt liberalisieren, die Bauern sollen ihre Produkte künftig nicht mehr in staatlichen Großmärkten, sondern direkt an Privatfirmen verkaufen.
Die Übermittlung von Propagandamaterial zur Unterstützung des Protests über ausländische Lobbygruppen bezeichnete ein Sonderbeauftragter der Polizei in Neu-Delhi als „Aufruf, einen ökonomischen, sozialen, kulturellen und regionalen Krieg gegen Indien zu führen“.
Ökosozialistische Proteste von Sikh-Separatisten unterwandert?
In Neu-Delhi sieht man den Bauernprotest nicht nur als ökosozialistisch motiviertes Aufbegehren gegen mehr Marktwirtschaft im Agrarsektor des von knapp 1,4 Milliarden Menschen bevölkerten Schwellenlandes.
Da es hauptsächlich Bauern aus der Sikh-Community im Punjab sind, die den Protest tragen, geht Indiens Regierung davon aus, dass separatistische Anhänger der „Khalistan“-Bewegung diesen entweder steuern oder instrumentalisieren.
Ravi bestreitet, Separatismus im Punjab unterstützen zu wollen. Ihr gehe es lediglich um „saubere Luft, sauberes Wasser und einen bewohnbaren Planeten“.
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